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1. Bd. 1 - S. 103

1835 - Eisleben : Reichardt
Portugal. 103 Die Kermes- oder Scharlacheiche, gleichfalls bloß in Asien und im südlichen Europa zu Hause, ist wegen der sogenann- ten Scharlach- oder Kermesbeeren merkwürdig, die als ein Farbe- stoff, statt der theuerern Cochenille, gebraucht werden. Es sind dieß aber keine Früchte der Kermeseichen, sondern die von den Kermeseichenschildlausen, die sich auf diesen Eichen aufhalten, an den Blattern verursachten kleinen, runden beerartigen Auswüchse, oder eigentlich die getrockneten trächtigen Weibchen, welche arme Leute von den Baumen sammeln, mit Essig todten (damit die da- rin enthaltenen Eierchen und kleinen Jungen nicht auskriechen kön- nen) und an der Lust trocknen. Der Erdbeerbaum findet sich in der Levante und in Südeuropa, ja selbst im nordwestlichen Frankreich und in England, gewöhnt sich aber nicht an die Winterkalte in Deutschland, blühet im Herbste; die Früchte reifen aber erst im andern "Jahre gegen den Herbst, so daß um diese Zeit Blüthen und Früchte zugleich den Baum zieren. Die Früchte sind rund, von der Größe eines klei- nen Apfels, anfangs grün, dann gelb und endlich roth, da sie dann dem Ansehn nach viel Ähnlichkeit mit einer Erdbeere haben. Ihr Geschmack aber ist streng. Terebinthen oder Terpentin-Pistazienbäume ge- den den feinsten und kostbarsten Terpentin, der hauptsächlich auf den Inseln Ehios und Eypern gesammelt wird, indem man Ein- schnitte in den Baum macht und den Saft dadurch hervorlockt. Auch fließt er von selbst aus den Spitzen der Zweige» Man be- kommt ihn selten unverfälscht, sondern mit Terpentin von Lerchen- bäumen vermischt. Den schlechtesten Terpentin erhält man von den Tannen und Fichten, von deren Harze er ausgekocht wird. Die Cypresse, die gemeine oder i.mmergrünende, ein im Oriente und Südeuropa einheimischer Baum, wird vorzüg- lich auf Gebirgen angetroffen, 20 bis 30 F. hoch, und hat ein festes, dauerhaftes und fast unverwesliches wohlriechendes Holz, woraus man im Alterthum die Särge der Mumien verfertigte. Auch schwitzt dieser Baum in seiner Heimath ein wohlriechendes flüssiges Harz aus, und ist seit den ältesten Zeiten der Baum der Gräber und der Trauer. Trant, ein Britte, der 1830 Griechen- land bereiste, erzählt von einer prachtvollen, ungeheuren Cypreffe, die er sin Morea, eine halbe Stunde von Mistra am Wege nach Londari sah, und welche 3 F. über der Wurzel '54 F. im Umfange hatte und mit ihrem Gipfel weit über die umstehenden Fichten und Tannen hinausragte. Das See salz', Meer salz, Bai salz wird an den Ufern des Meeres und salziger Seen gewonnen, indem man das Waffer in flache weite Gruben leitet, wo es an der Sonne verdünftet, das Salz aber zurückbleibt. Es hat eine graue Farbe und einen bitterlichen Geschmack, und dient am besten zum Einpöckeln, vor-
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