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1. Bd. 1 - S. 110

1835 - Eisleben : Reichardt
110 Spanien. Stifters war; unglücklicherweise fehlte es aber dem Baumeister an den erforderlichen Kenntnissen und Talenten. 4200 Arbeiter wa- ren Jahre lang an diesem Bau beschäftigt, der von 4 717 bis 1731 mit einem Kostenaufwands von 20 Millionen Gulden vollendet wurde. Das Gebäude bildet ein Viereck, 760 F. lang und 670 F. breit, und besteht aus einer Kirche; zwei Pavillons zu beiden Sei- ten der Kirche, davon der eine für die königl. Familie, der andere für den Patriarchen' und die Domherren bestimmt ist und aus dem Kloster. Das ganze Gebäude enthält 866 Zimmer und 5200 Fen- ster und Thüren; und 58 Bildsäulen von Carrarischem Marmor verzieren es. Die prachtvolle ganz von Marmor aufgeführte Kirche mit zwei hohen Glockenthürmen, zwischen welchen sich die Kuppel erhebt, und mit einem Glockenspiele von 160 Glocken, welches al- lein eine Million Gulden gekostet haben soll, ist mit Gold, Silber und Edelsteinen reichlich geschmückt; die 6 Seitenkapellen und ihre Altäre sind mit Kostbarkeiten angefüllt; der Werth der silbernen Statue am Hochaltare wird auf eine halbe Million Gulden ange- geben. Jede Seite der Kirche enthält 3 Orgeln. Der königl. Pa- villon bietet in seinen vielen Zimmern hinlänglichen Raum zur Unterbringung eines bedeutenden Gefolges dar. Das Kloster ent- hält 300 Mönchszellen, 2 Bibliotheken, davon die eine 70,000 Bände stark seyn soll, und ein Gymnasium. Die weitläufigen Gärten, welche hinter dem Gebäude liegen und großentheils aus dem Felsen gehauen werden mußten, sind sehr reich an ausländi- schen Gewächsen, welche der Stifter mit großen Kosten aus seinen außereuropäischen Besitzungen kommen ließ. Mafra ist von Lissa- von 5 Meilen entfernt. Spanien. Dieses Land, das die Römer Hispania, und die Römi- schen Dichter, weil es am westlichsten Ende der damals bekannten Erde lag, Hesperia (Abendland) und die Griechen, nach seinen ältesten Bewohnern, den Jberiern, Iberia nannten, begriff da- mals auch Portugal oder Lusitanien, und war von Völkern des Celtischen Stammes, den Jberiern und Kantabriern bewohnt. Zu- erst legten die Phönizier an der Südküste Spaniens, und nach ih- nen die Karthaginenser,-Handelsniederlassungen und Kolonien an; ja den letzten gelang es, sich in den Besitz des ganzen Landes zu setzen; bis die Römer, diese unversöhnlichen Feinde derselben, sie daraus verjagten, und den südlichen und mittleren Theil Spaniens ihrer Herrschaft unterwarfen; nur der nördliche Theil, damals Cel- tiberia genannt, blieb von der Römischen Herrschaft frei. Seit dem Anfange des fünften Jahrhunderts, bei dem Verfalle des Rö- mischen Reichs, drangen nordische Völker, Alanen, Vandalen, Sue- ven und Westgothen in Spanien ein, und setzten sich nach und
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