Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 297

1835 - Eisleben : Reichardt
Schweiz. 297 \ * „Am Genfer See hat die Natur sich selbst übertreffen, als sie Seen schuf: an ihm, und nirgendwo anders, gelang es ihr, das Ungeheure so zu vermählen mit dem Sanften, das Koloffalische so zu verschmelzen mit dem Zarten, daß daraus der reinste Ein- druck des vollendeten Erhabenen hervorgeht, das des Menschen Seele irgendwo empfinden kann." Die Alpen. Der Theil der Alpen, welcher zur Schweiz gehört, dehnt sich von den Ufern des Genfersees meistens in nord- östlicher, oft ganz in nördlicher Richtung bis zu den Tyroler Alpen an die 100 Stunden weit aus. Zwei Hauptketten, die südliche und nördliche unterscheiden sich im Anfange sehr deutlich. Sie schließen beide zuerst von St. Moritz Wallis ein, dann bieten sie sich gleichsam den Arm, wo die Furka zwischen dem Grimfel und Gotthardt eine Verbindung macht. Hierauf scheiden sie vielzwei- gig zum zweitenmale auseinander und wahrend die südliche ge- gen den Julier und Septimer ostwärts, in andern Ausläu- fern aber gegen den Kanton Tessin und gegen die Provinz Son- drio des Lombardisch-Venezianischen Königreichs südlich, zuletzt im dritten Zuge nordwärts gegen den Bodensee schweift, dringt die nördliche von der Grimsel hinweg in das Innere der Schweiz, und streckt in die Kantone Bern, Unterwalden, Uri, Luzern, Schwyz und Glarus ihre mächtigsten Arme hinaus. Die Beschaffenheit der Alpen ist durchgehends felsicht, oberhalb sind sie mehrentheils nackt, der Gürtel besteht aus Triften, den Fuß bekleidet Tannen- wald. So wie man vom ewigen Eise herabsteigt, folgen erst ma- gere nur den Schafen zugängliche Tristen, alsdann üppigere auch dem Rindvieh genügende Weiden, etwas unterhalb an den Berg- hängen Wälder von Tannen oder Fichten, und oft dazwischen die fettesten Wiesen. Alsdann beginnen die halb noch älpelnden Ge- genden, wo sich Ackergrund mit Wäldern von Laubholz und Mat- ten vermischt. Endlich schließen sich die weinreichen Flächen an, wo Reben stehen. Unter den Penninischen Alpen, die ihren Namen von dem Celtischen Worte kenn (welches eine Höhe bedeutet) haben, versteht man die Alpenkette, welche vom (äol de Lonsiomine über den Montblanc zum großen St. Bernhard, ferner über den Eombin, Cervin oder Matterhorn bis zum Montro- sa dem höchsten Berge der Schweiz zieht und hauptsächlich Pie- mont von Wallis trennt. Sie gehören zu den Ur- und Central- alpen, haben viele der höchsten Berge in Europa*), und sind reich an großen und merkwürdigen Gletschern, von welchen man die größten in den Gebirgen von Savoyen, den westlichen Zweigen der *) Der Montrosa ist 14,222, der Cervin 13,854, der Com bin 13,250, der große St. Bernhard 10,327 Fuß hoch. *
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer