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1. Bd. 1 - S. 340

1835 - Eisleben : Reichardt
340 Italien. Herzogthum gleiches Namens und das Herzogthum Modena be- kam die Gemahlin Napoleons Marie Luise auf Lebenszeit. Seit- dem besitzt Frankreich nichts mehr von Italien, dessen sämmtliche Staaten mehr oder weniger unter Oesterreichischem Einflüsse sich befinden. Die Versuche, die von der in Italien verbreiteten poli- tischen Gesellschaft der Earbonaris gemacht wurden, Italien zu einer größern Freiheit und Selbstständigkeit zu führen, sind sämmt- lich gescheitert; doch befindet sich Italien noch immer in einem Zustande der Aufregung und Unruhe, deren offene Ausbrüche Oesterreichs Macht.verhindert. Der Lago maggiore oder der lange See ist einer der größten Seen Italiens. Sein oberer Theil, auch Lokarner See genannt, gehört zum Schweizerischen Kanton Tessin, seine Westseite zu Sardinien und seine Ostseite zur Lombardei. Seine Lange beträgt 9 und seine größte Breite 1 !4 Meilen, seine Tiefe 1100 bis 1800 Fuß. Er wird von dem Ticino durchflossen und enthält die bekannten Borromäischen Inseln, deren nähere Beschreibung wir auf den Sardinischen Staat versparen. Die Ufer dieses Sees wechseln auf die mannigfaltigste Art; hier die Wildheit der Alpenwelt, dort alle Lieblichkeit des Italienischen Himmels. Diese Mannigfaltigkeit seiner Ufer verdankt er den ho- hen Bergen, die ihn fast von allen Seiten umgeben, sich aber nach Süden zu allmahlig in sanfte Hügel verflächen. Ueberhaupt bilden die Gegenden um den Lago maggiore eine höchst reizende Landschaft, wo hohe Berge mit schönen Hügeln und hübschen Ort- schaften, Landhäusern, Weinbergen, Gärten, Kastanienwäldchen, Alleen wechseln und wo mehrere in den See sich ergießende Flüsse und Bergbäche die schönsten Wasserfälle machen. Vornehmlich ist die Toccia oder Tofa durch ihren prachtvollen Wasserfall be- merkenswerth, den sie in einem engen, von steilen Felsen umschlos- senen Thale bildet, die von dunkeln Tannen und Lerchenbäumen beschattet, eine schauerliche Wildheit verbreiten. In drei Fallen stürzt hier die Tosa 400 Fuß eine Wassermasse herab, die nur von dem Rheinfalle an Fülle übertroffen wird. Der Comersee ist gleichfalls einer der größten Seen Ita- liens und im Umfange der Lombardei eingeschlossen. Er hat eine Lange von 7 und eine Breite von einer halben Meile und wird von der Adda durchströmt. Bei Bellaggio theilt er sich gabel- förmig in zwei Arme, von denen der südwestliche sich bis Como erstreckt, der südöstliche unter dem Namen des Sees von Lecco, bei dem Flecken Lecco sich endet, der an der Südspitze liegt, wo die Adda wieder ausfließt. Die Ufer des Comersees sind ausge- zeichnet schön. Er liegt nämlich zwischen hohen Bergen, deren Fuß und Abhange mit zahllosen Dörfern und schönen Landhäusern oder Villen, mit Feigen-, Oliven-, Cypressen- und Lorbeerbäumen
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