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1. Bd. 1 - S. 419

1835 - Eisleben : Reichardt
419 Königreich bei der Sicilien. sche, Griechen und Araber um den Besitz jener schönen Lander. Wahrend dieser unruhigen Zeiten landeten '4016 Normannische Abenteurer aus Frankreich in Salerno, einer Stadt Neapels, und wurden, weil sie einen Haufen Saracenen in die Flucht geschlagen hatten, von den Einwohnern mit Geld und Ehren überhäuft. Von nun an strömten zahlreiche Schwarme von Normännern nach Unteritalien. Anfangs standen sie den Griechen, die ihre Ein- wanderung begünstigten, gegen die Araber bei, machten sich aber bald selbst zu Herren von Apulien, welches Land einen großen Theil Unteritaliens begriff. An der Spitze dieser Normänner standen unter andern auch Robert Guiscard und Roger, wovon jener sich 1059 zum Herzog von Apulien und Calabrien, dieser zum Grafen von Sicilien machte. Nachdem mit dem Sohne dieses Robert Guiscard die Herzoge von Apulien und Calabrien ausgestorben waren, vereinigte Roger Ii., Graf von Sicilien, der unterdeffen auf dieser Insel die Saracenen ganz überwältigt hatte, im Jahre 1127 alle Normannische Eroberungen unter dem Titel eines Königs von Sicilien, Apulien und Calabrien, und um ihnen ein rechtliches Ansehen zu geben, erkannte er seine Staaten als Lehn des Pabstes an, wurde von demselben 1130 als König von Sicilien bestätigt, und ließ sich zu Palermo, dem Sitze seines Reichs, krönen; denn das Herzogthum Neapel ward erst 10 Jahre später Bestandtheil dieses neuen Königreichs. Ro- gers Ii. Tochter war an den Deutschen Kaiser Heinrickssvi. aus dem Hause Hohenstaufen vermählt; als nun mit Rogers Enkel, Wilhelm Ii. der Normännische Mannsstamm 1189 ausgestorben war, erbte Heinrich Vi. durch seine Normännische Gemahlin die Rechte auf Neapel und Sicilien und gelangte zum Besitze derselben; aber schon 1254 endigte Konrad Iv. die Reihe der Hohenstaufen auf diesem Throne; denn die Minderjährigkeit seines hinterlassenen Sohnes, des unglücklichen Konradin bot dem Pabste, der nur mit Unwillen den Sicilischen Thron in Deutschen Händen sah, eine zu gute Gelegenheit dar, um nicht seinen Plan durchzusetzen. Er gab sogleich nach Konrads Tode beide Sicilien an Karl von Anjou, einen Französischen Prin- zen. Zwar suchte Konradin sein väterliches Erbe durch die Waffen sich zu erringen, allein er ward von Karl von Anjou ge- fangen, der ihn 1269 zu Neapel enthaupten ließ, welche Stadt Karl zu seiner Residenz und zum Mittelpunkt seines Reichs er- wählte. Die Regierung dieses Karls mißfiel jedoch den Bewoh- nern Siciliens so sehr, daß sie sich 1282 durch einen Aufstand von der Französischen Herrschaft befreiten. Dieser Aufstand brach am dritten Ostertage> als man in die Vesper läutete aus; die Vesperglocke gab das Signal; die Sicilianer fielen sogleich über alle Franzosen zu Palermo her und ermordeten sie, welche Bege- benheit in der Geschichte unter dem Namen der Si ci lis che ni 27 *
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