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1. Bd. 1 - S. 473

1835 - Eisleben : Reichardt
Malta. 473 Karl V. 1530 ihn mit der Insel Malta. Ueber 250 Jahre blieb der Orden, der von dieser Insel den Namen der Malteser- ritter führte, im Besitze derselben so wie der dabei gelegenen kleinern Inseln, und schuf das schon von Natur feste Malta zu einer der stacksten Festungen um. 1798 aber nahm Bonaparte auf seinem Zuge nach Aegypten durch Verrath Malta ein. 1809 mußte sich jedoch die Französische Besatzung, nach einer langen Einschließung, den Engländern ergeben; und seit dieser Zeit sind die Engländer im Besitze dieser Insel, die für sie in militärischer Hinsicht von großer Wichtigkeit ist. Es giebt wohl keine zwei benachbarte Länder, welche einen so großen Kontrast der Kultur und des Bodens darböten wie Sicilien und Malta. Dort that die Natur alles, und der Mensch beinahe nichts, hier die Natur fast nichts aber der Mensch alles und ließ keinen Fleck unbenutzt. Malta mußte, wie man sagt, vor Allem mit vegetabilischer Erde bedeckt werden, da die ganze Oberfläche aus Kalksteinfelsen besteht. Dieses geschah durch ein Gesetz, Kraft dessen jedes auf Malta landende Schiff Erde als Ballast mitzubringen gehalten war. Wenn nun auch dieses nicht so ganz buchstäblich zu verstehen seyn dürfte (weil sonst bei- nahe nicht denkbar wäre, wie die frühern Bewohner Malta's hätten leben können), so ist doch so viel gewiß, daß die Damm- erde den Fels an den meisten Stellen kaum etwa 8 bis 9 Zoll hoch bedeckt. Ehe der Maltesische Landmann seine Pflanzung an- legt muß der darunter liegende Stein mittelst eigener Instrumente von einer sich darauf bildenden schwärzlichen Kruste entblößt und wieder rauh gemacht werden. Die losgetrennten und zerschlagenen Stücke mischt er sodann von Neuem mit der Erde, düngt das Gemengsel und vertraut ihm die schnell und üppig auskeimende Saat. Das wenige Korn, was Malta hervorbringt, würde kaum hinreichen den 10ten Theil seiner Bevölkerung zu ernähren. Der Hauptgegenstand der Landeskultur ist Baumwolle; außerdem zieht man vielen Anis und Kümmel; von beiden und der Baum- wolle zusammen werden nach der Erndte ganze Schiffsladungen versendet. Obgleich nach und nach von verschiedenen Nationen unter- jocht, haben die Malteser dennoch einen eigenen Nationalcharak- ter behalten, der ihren Afrikanischen Ursprung zeigt und zugleich beweist, wie wenig sie sich eigentlich mit den fremden Völkern vermischt haben. Kein Volk übertrifft den Malteser an Vater- landsliebe und Anhänglichkeit an seine Heimath; seine einzige ihren Sitz nach der Insel Cypern. Als sie auch diesen Zufluchts- ort verloren, setzten sie sich rz09 arff der Insel Rhodus fest, woher pe damals Nhodiserritter hießen, und von wo sie ib22 vertrieben wurden.
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