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1. Bd. 1 - S. 489

1835 - Eisleben : Reichardt
Oesterreich. ■ 489 Der nördlichste Arm heißt Kili, dann folgt der Arm Suline, welche für die vornehmsten gehalten werden; ein südlicherer ist der von St. George, welcher jetzt, nach dem Frieden von Adrianopel 1829, die Gränze gegen die Türkei macht, so daß das rechte Ufer im Besitze der Türken ist, doch darf dasselbe bis zu einer Entfer- nung von 2 Stunden vom Flusse nicht bewohnt werden. Alle zwischen den Armen Kili und St. George gelegenen Inseln sind Russisch. — Die Lange des ganzen Stromlaufs der Donau wird auf 580 Meilen angegeben. Die Breite ist natürlich sehr ver- schieden. Bei Ulm ist die Donau 200 F. breit und 10 bis 12 F. tief. Bei Neuburg hat sie eine Breite von 240, bei Ingolstadt von 500, bei Regensburg von 600. bei Straubing von 400, bei Passau von 750, bei Linz von 500, bei Preßburg von 750, bei Ofen von 2000, bei Belgrad von 2540 bei Galacz von 2100 F. Die Tiefe ist in Baiern im Durchschnitt 10 F. im Oesterreichi- schen Staate von 8 bis 42 F. Lei Donaueschingen liegt die Donau 2047, bei Tuttlingen 1955, bei Siegmaringen 1622, bei Ulm 1404, bei Donauwerth 1159, bei Ingolstadt 1100, bei Pas- sau 798, bei Wien 400, an der Mündung der March 570, an der Mündung der Raab 341 £, bei Komorn 528 und bei Ofen 300| Pariser F. über der Meeresflache. Unter ihren zahlreichen Nebenflüssen sind folgende sechs die beträchtlichsten: der Inn in Deutschland, die D r a u, Sau und Theiß in Ungarn, die A l u t er und der Pruth in der Türkei. Die Donau, die schon bei Ulm schiffbar zu werden anfangt, wird stark befahren. Doch ist die Stromhinabfahrt (Naufghrt) weit starker als die langsamere Stromaufwartsfahrt (Gegentrieb in der Sprache der Donau- schiffer), wobei die Schiffe von Pferden gezogen werden müssen. Die Schiffe, mit welchen man von Ulm bis Wien fahrt, sind alle mit flachem Boden, ohne allen Kiel, und von leichtem Holze ge- baut; haben Ruder, aber keine Segel, und tragen 1500 bis 5000 und in Ungarn wohl 8000 bis 9000 Etr. Uebrigens ist bis jetzt die Donaufchifffahrt mit vielen Hindernissen und Schwierigkeiten verbunden. Hierzu tragen bei das starke Gefalle des Stromes, welches derselbe bis Wien und Preßburg hat; die vielen in dem Flußbette befindlichen Inseln und Sandbanke; die häufigen und starken Krümmungen; die große Veränderlichkeit des Bettes; und die öftere und starke Zertheilung des Stroms in viele Arme, wo- durch nicht selten bei niedrigem Wasserstande keiner dieser Arme Wasser genug hat, daß ein Schiff darauf fahren kann, welches tiefer als 2 F. geht. Doch ist jetzt die Beschiffung mit keiner Gefahr wehr verknüpft, selbst nicht an dem so verrufenen Stru- del und Wirbel unterhalb der Stadt Grein in Oberösterreich, wo gegenwärtig die Haupthindernisse durch Felsensprengung so be- seitigt sind, daß bei hinreichendem Wasser und guten Schiffern nichts zu besorgen ist. Der Strudel oder St rum ist der
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