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1. Bd. 1 - S. 542

1835 - Eisleben : Reichardt
542 Oesterreich. dens. Es wird von schroffen Felsen umschloffen, auf welchen die durch ihr graues Alterthum merkwürdigen Ruinen der Burgen Rauhen st ein, Rauheneck und Scharfe neck liegen, von schönen Föhren- und Buchenwäldern umschattet. Ein brausender Waldbach durchströmt die Tiefe des Thales, das die Kunst noch mit mancherlei Anlagen verschönert hat. Am Eingänge prangt die vom Erzherzoge Karl erbaute Weil bürg, mit ausgedehnten und großartigen Anlagen. Die Burg Scharfeneck bietet die wenigsten Ruinen dar. Am besten erhalten ist Rauhen stein, das auf einem steilen Felsen steht, starke, hohe Ringmauern und einen aus Quadersteinen aufgeführten Wachthurin hat, der eine unbe- schreiblich schöne Aussicht in das Helenenthal und in die vorliegen- den Ebenen gewahrt. Merkwürdig ist auch in dem Helenenthal die durch den Urtheilstein gesprengte 114 F. lange, 21 F. breite und 16 F. hohe Felsengallerie, durch welche die Kunst- straße führt. Die bei Ebergassing angeführte Stückbohrerei befindet sich nicht mehr daselbst, sondern ist schon seit vielen Jahren nach Wien verlegt. Aspern. Die berühmte, von diesem Dorfe benannte Schlacht fiel in dem 1809 begonnenen Feldzüge der Oesterreicher gegen die Franzosen und Rheinbündner, am 21. und 22. Mai vor. 75,000 Oesterreicher kämpften auf der einen und 100,000 Mann auf der andern Seite. Jene kommandirte der Erzherzog Karl, diese Napoleon. Diese Schlacht war eine der blutigsten des 19. Jahrhunderts; denn auf Oesterreichischer Seite betrug der Verlust über 20,000 und auf Französischer Seite über 40,000 Mann. Napoleon, der seine Armee auf der großen, unterhalb Wien gele- genen Insel Lobau vereinigt hatte, ging den 21. Mai auf ge- schlagenen Brücken auf das linke Donauufer über, wo hier die Dörfer Aspern und Eslingen liegen. Die Oesterreicher grif- fen den von der Insel Lobau kommenden Feind an, ehe er sich gehörig aufgestellt hatte, und nahmen das von den Franzosen be- setzte Dorf Aspern. Die Nacht machte dem Kampfe ein Ende, wahrend welcher Napolen sich durch neue Truppen von der Insel Lobau aus verstärkt hatte. Schon hatte am folgende Tage (den 22. Mai) die Schlacht wieder begonnen, und die Franzosen hat- ten bereits Aspern genommen, als des Morgens um 7 Uhr Na- poleon die Nachricht erhielt, daß die über die Donau geschlagene Brücke durch das Anschwellen des Wassers und durch andringende Baumstamme und Flöße, welche die Oesterreicher zu diesem Zwecke losgelassen hatten, fort gerissen sey. Sogleich durchschauete er das Gefährliche seiner Lage und sah daß er getrennt von seinen Reserven und hauptsächlich von seinem Munitionspark, bei einem ernsten Angriffe der Oesterreicher unterliegen müsse. Er beschränkte sich daher nur auf lebhafte Kavallerieangriffe in der Gegend von
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