Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 640

1835 - Eisleben : Reichardt
S40 Deutschland. bedeckt und von der Elbe durchbrochen wird. Don diesem Ge- birge nennt man insbesondere denjenigen Theil Sach/i sehe Schweiz, welcher den südlichen Theil des Meißnischen Kreises auf beiden Ufern der Elbe einnimmt, im N. von dem Flüßchen Wefenitz, im O. von dem Gebirge des Hohwaldes (in einer über Stolpen und Neustadt laufenden Linie), südöstlich und süd- lich von Böhmen und im W. von dem Gottleubeflüßchen, (wel- ches dasselbe vom Erzgebirge scheidet), begränzt wird, und in sei- ner größten Lange 5 und eben so viel M. in der Breite hat. Das Elbthal ist das Hauptthal der Sachs. Schweiz, indem alle andern Flüsse und Thaler, zum B. die Kirnitzsch, Sebnitz, Po- lenz und Wesenitz auf der rechten und die Biela und Gottleube auf der linken Seite der Elbe zufallen. Das Saudsteingebirge, welches die Sächsische Schweiz bildet, ist außerordentlich zcrspült und zerklüftet, und tragt eben durch diese Beschaffenheit zu den Naturschönhelten dieser durch ihre reizenden Partien berühmten Gegend bei; denn es wechseln hier stundenlange Felsenketten von den sonderbarsten Und schauerlichsten Gestalten, bald kahl, bald mit Baumen bewachsen, und einzeln stehende, oft mehrere hun- dert Ellen hohe, zum Theil gar nicht ersteigbare Sandsteinfelsen und mannigfaltig zusammengestellte Gruppen von Felsen, die sich aus der Tiefe erheben, mit freundlichen, romantischen Thalern, von forellenreichen Bachen durchschlängelt, wo Wein, Obst- und Gartenfrüchte gedeihen, und mit tiefen, engen, sich lang hinzie- henden und von kolossalen Felsenmassen eingefaßten Gründen, die nur hier und da eine einsame Mühle belebt, so daß die Natur bald in wilden und rohen, bald in sanften und mildern Gestalten die Aufmerksamkeit des Reisenden fesselt. Unter dem üppigen Pflanzenwuchse, der Berge und Thaler schmückt, finden sich sel- tene Alpengewächse und unter den Moosen und Flechten der Fel- senwände sind viele nur im höhern Norden häufig. — ßurn Be- such der Sächsischen- Schweiz ist die Mitte des Mai's bis zu An- fange des Julius, der September und Anfang des Oktobers am geeigentsten; indem in den heißen Sommermonaten die Hitze zu drückend und der Horizont selten hell genug ist. Von zwei Haupt- seiten her kommen die meisten Fremden, entweder von Dresden oder von Prag und Teplitz über Tetschen in Böhmen. Von Dresden reiset man entweder über Pirna und Königstein- gerades Weges nach Schandau, dem Mittelpunkte der Sächsischen Schweiz oder über Pillnitz und Liebethal, welches letztere an der Wesenitz und gleichsam am Eingänge der Sächsischen Schweiz von dieser Seite, in dem durch seine Steinbrüche berühmten Liebethaler Grunde, gleichsam der Vorhalle der Sachs. Schweiz liegt. Dieser Grund ist von beiden Seiten mit Sandsteinwänden eingeschlossen, die 50 bis 60 Ellen hoch sind, und an Höhe zunehmen, je wei- ter der Grund sich aufwärts zieht. Kaum ist man in demselben
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer