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1. Bd. 1 - S. 668

1835 - Eisleben : Reichardt
668 Deutschland. tm Der vormalige Kurfürst Johann Friedrich starb 1554 und hinterließ 5 Söhne Johann Friedrich Ii. oder der Mittlere Johann Wilhelm und Johann Friedrich Iii. oder der Jüngere, die anfänglich gemeinschaftlich regierten und ihre Be- sitzungen durch die zu Henneberg gehörenden Herrschaft Römhild vermehrten. Nach dem Absterben ihres jüngeren Bruders (1565) theilten die beiden andern Brüder ihr Land in zwei gleiche Theile, in den Weimarischen und Eoburgischen Theil, wovon jener die Thüringischen, dieser die Fränkischen und Osterländischen Aemter begriff. Johann Friedrich wählte Gotha mit dem Weimari- schen, Johann Wilhelm Eoburg mit dem Eoburgischen Theile zur Residenz; doch.sollte die Regierung der beiden Theile alle 3 Jahre gewechselt werden. Der erstere Herzog zog sich bald ein neues, dem ganzen Hause in der Folge Nachtheil bringendes, großes Unglück zu. Cr nahm, durch Versprechungen, ihm die seinem Vater entrissene Kurwürde wieder zu verschaffen, verleitet, den berüchtigten Wil- helm v o n G r u m b a ch, der den Bischofs von Würzburg ermordet hatte und deshalb in die Reichsacht erklärt worden war, bei sich auf und beschützte ihn. Dies zog ihm selbst (1566) die Reichsacht zu, mit deren Vollstreckung sein Vetter, der Kurfürst August beauftragt wurde. Nach einer förmlichen Belagerung wurde Gotha erobert, das feste, der Grimmenstein genannte, Schloß geschleift, der Herzog Johann Friedrich Ii. dem Kaiser übergeben und in einen Kerker geworfen, worin er bis zu seinem Tode blieb; und von sei- nem Landanthejle mußte er für die verursachten Kriegeskosten 4 Aem- ter, nämlich Sachsenbug, Arnshaug, Weida und Zigenrück an Kursach- sen verpfänden, die, da sie nicht ausgelöset werden konnten, 1660 für immer abgetreten wurden, und so für das Ernestinische Haus verloren gingen. Dagegen vermehrte sein Bruder, Johann Wilhelm seinen Landantheil durch Einlösung des an Würzburz verpfändet ge- wesenen Amtes Königsberg; und theilte mit den beiden Söhnen seines unglücklichen Bruders, das Land so, daß er unter andern Weimar, Jena und Altenburg und seine beiden Bruderssöhne Jo- hann Kasimir und Johann Ernst unter andern Eoburg und Eisenach erhielten. Die Linie Johann Wilhelms nennt man die T h ü r i n g i sch e, die seiner Vettern die F r a nki s che Linie. Bald darauf (1573) starb er und hinterließ zwei Söhne Friedrich Wil- helm und Johann, wovon der erstere 1602 starb und 4 Söhne hinterließ, mit denen sein Bruder Johann theilte, der Weimar er- hielt, wahrend seine Neffen Altenburg bekamen; und es entstanden also aus der Thüringischen zwei neue Linien, die alt-Weim ari- sch e und die A l t e n b u r g i s ch e. Als nach dem Tode Johann Kasimirs 1633 und Johann Ernsts 1638 die Lande der Fränkischen Linie wieder an die Thü- ringische Linie (die damals aus der altweimarischen und Altenbur- gischen bestand, sielen, lebten von der Weimarischen L.nie 4 Söh-
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