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1. Bd. 1 - S. 704

1835 - Eisleben : Reichardt
764 Deutschland. Onyr (Art Edelstein) von 6 Zoll Höhe und 2z Zoll Durchschnitt, der ein Opfergefäß bildet, das durch die Anfügung eines goldenen Hen- kels und Ausgusses, eines Fußgestelles von demselben Metall, so wie durch mehrere daran angebrachten Eioldverzierungen eine sehr zierliche Gestalt erhalten hat. Die Arbeit gehört zu dem Vollendet- sten, was man sehen kann und der Stein laßt sich den schönsten Onyxcameen in den reichen Kabineten zu Wien und Paris an die Seite stellen. Der Gegenstand der Darstellung ist das berühmte von den Atheniensern zu Ehren der Ceres (Göttin des Getreidebaues oder der Fruchtbarkeit) begangene Fest, auf welches sich auch die an dem untern Theile des Gesäßes angebrachten Verzierungen (z. 33. Körbe mit Früchten,) beziehen. Der Figuren sind'12, die in zwei Hauptgruppen zerfallen, wovon die größere aus einer Prozession besteht, bei welcher man die Göttin selbst auf ihrem, von Drachen gezogenen Wagen sieht, über dem ein Genius schwebt. Der Göt- tin entgegen kommen opfernde Frauen. Hinter ihnen sieht man noch zwei Frauen, von denen die eine, am Fuße eines Baumes, auf einem Steine sitzend, einen Korb mit Früchten und eine Korn- ähre in der Hand halt, die andere aber einen ähnlichen Korb mit Früchten auf dem Kopfe tragt. Die Stadt W o lfen b ütte l, von 8000 Menschen bewohnt, in einer weiten Ebene, an der hindurchsiießenden Ocker. 1 Meile von Braunfchweig gelegen, ist durch ihre Bibliothek berühmt, wel- che in einem schönen, nach der Form des Pantheon in Rom auf- geführten Gebäude aufgestellt ist und 200,000 Bande, 10,000 Handschriften und Dissertationen und fast 1400 Bibeln enthalt. Auch sieht man ein marmornes Denkmal des berühmten Gelehrten und Bibliothekars Le sfi n g, 1729 zu Kamen; in der Lausitz ge- boren und 1781 zu Wolfenbüttel gestorben. Desgleichen verwahrt diese Bibliothek Luthers Dintensaß, seine beiden Ringe und sein Wild von Lukas Kranach. Blankenburg ist eine kleine Stadt von 3000 E. in einer reizenden Lage am nördlichen Fuße des Unterharzes, bei welcher sich die sogenannte Teufelsmauer befindet. Es ist dies eine auf dem Rücken des H e i d e l b e r g e s in grotesken Gestalten fast unun- terbrochen zusammenhangende Kette von wild geordneten Steinklip- pen, die sich von N. W. nach S. O. bis zu dem £ Stunde entfern- ten Dorfe Tim menrode zieht; allein auch noch weiter bei Nein- stedt, Nieder und Ballenstedt kommt sie in demselben Fort- streichen wieder vor. Die sonderbare Gestalt dieser Kette von Qua- decfandsteinfelsen, welche den Rücken des Heidelberges bildet, die wie Kegel, Säulen, und Mauern senkrecht in die Höhe stehen, hat ihnen wahrscheinlich die Benennung einer Mauer gegeben. Und weil das Volk alles Ungewöhnliche und Unerklärliche dem Teufel zuschreibt, so war es natürlich, daß auch diese Felsenwand zu einem Werke des Teufels gemacht wurde. Unstreitig ist sie aber ein Werk der ewig
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