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1. Bd. 1 - S. 708

1835 - Eisleben : Reichardt
763 Deutschland. Nette, Innerste. Ocker, Radau, Ecker und Ilse zum Weserge- biete. Der Unterharz hat eine durchschnittliche Höhe von 1500, der Oberharz von 2000 F. mit aufgesetzten Berggipfeln, die bis zu 5160 und in dem höchsten, dem eigentlichen oder sogenannten großen Brocken bis zu 5500 F. aufsteigen. Beide Gebirgs- theile, der Ober- und Unterharz, sind wesentlich von einan- der verschieden. Der Oberharz, oder der westlich vom Brocken gelegene Theil, mit Einschluß des Brockens selbst, ist von weit geringerer Ausdehnung, enthalt in seiner größten Lange 5 und in seiner größten Breite 5 M., und bildet vom Brocken an eine ab- hängige, nur allmählig südwestlich fallende, mit sanften Anhöhen bedeckte Hochflache von 15 Quadratmeilen. Der Unterharz hingegen hat 9 M. in der Lange und in seiner größten Breite fast 5 M., welche sich aber zugleich mit seiner Höhe nach O. zu immer mehr vermindert, so daß seine Grundfläche nur 25 Qua- dratmeilen beträgt. Der Oberharz, höher als der Unterharz, hat im Ganzen genommen ein weit rauheres Klima als der Unter- harz, ist fast nirgends zum Ackerbau geschickt und trägt auf seiner Höhe nur Fichtenwaldungen voller Brüche und Moore; der Un- terharz hat nur auf feiner größten Höhe eine so rauhe Witterung als der Oberharz, und treibt hin und wieder Feldbau und besitzt meistens ansehnliche Laubwaldungen. Dem ohngeachtet ist der Oberharz stärker bevölkert als der Unterharz. Auf ihm liegen 7 Bergstädte (Clausthal, Cellerfeld, Andreasberg, Wildemann, Grund, Lautenthal und Altenau) und 15 andere Ortschaften zu- sammen mit 25,000 C'., der Unterharz enthält 7 St., 2 Flecken, über 60 Dörfer und Hüttenörtec und gegen 51,000 Menschen. Obexr-und Unterharz zusammen haben also auf 56 Quadratmei- len Flächenraum 56,000 Menschen. Mit dem Vorharze aber, worunter man die Harzberge versteht, welche ihren Fuß ins flache Land erstrecken, und mit den unmittelbar am Harze liegenden Ortschaften, kann man die Bevölkerung auf 100,000 Menschen rechnen. An Wichtigkeit und Ergiebigkeit des Bergbaues hat der Oberharz bei Weitem den Vorzug vor dem Unterharze, dieser aber übertrifft wieder den Oberharz an schönen und merkwürdigen Par- tien der Natur. Während daher jener das größte Interesse dem Bergbaukundigen und Mineralogen darbietet, fesselt dagegen der Unterharz mehr den Naturfreund. Einen Hauptreichthum des Harzes machen seine vortrefflichen Waldungen und seine Minera- lien aus; daher die meisten Menschen von Holzhauen, Kohlen- brennen, Verfertigung von Holzwaaren und besonders von Berg- bau und Hüttenbetriebe leben; die Wiesen in den Thalern und die schönen Bergweiden veranlassen aber auch eine beträchtliche Vieh- vorzüglich Rindviehzucht, und das Harzer Rindvieh zeich- net sich durch G^öße eben so sehr, als dessen Milch, Butter und Käse durch Wohlgeschmack aus. In Hinsicht des Bergbaues hat
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