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1. Bd. 1 - S. 727

1835 - Eisleben : Reichardt
Mecklenburg. 727 Ludwigslust, die Residenz des Großherzogs von Meck- lenburg: Schwerin ist nur ein Marktsticken, übertrifft aber viele Städte an Größe und Schönheit; denn er enthalt über 600, von mehr als 4000 Menschen bewohnte H.ncker, welche größtentheils massiv und in gleicher Höhe aufgeführt sind und an breiten, ge- raden Straßen steben. Die Gegend ist eben und sandig und von Natur nicht begünstigt, sondern verdankt bloß der Kunst ihre Verschönerung. Den Mangel an Wasser ersetzt ein arts der Rög- nitz abgeleiteter Kanal, den man auch zu der Kaskade, einem Meisterstücke der Wasserbaukünste benutzt hat, welche den Platz vor dem Schlosse begranzt, indem das Wasser in 8 bis 12 brei- ten Doppelfallen mit lautem Geräusche und wildem Schäumen in ein anderes niedriges Bette hinabstürzt. Das Residenzschloß ist in einem edlen Style erbaut und von ansehnlicher Größe, bildet ein länglich.s Viereck und hat 5 Stockwerke und ein plattes Dach, auf welchem sich 12 steinerne Statüen, die Apostel vorstellend, befinden. Im Innern enthalt es sehr schöne und auf6 geschmack- vollste eingerichtete Zimmer, worunter sich besonders der sogenannte goloene Saal mit seinen schlanken, goldverzierten Säulen aus- zeichnet. Rechts vom Schlosse und hinter demselben erstreckt sich in einem weiten Umfange der Schloßgarten und Park mit herrlichen Anlagen und Partien, Alleen, schattigen Gangen, Springbrunnen, kleinen Wasserfallen, der reich verzierten katbo- li chm Kirche zu St. Helenen, der Begrabnißkapelle, worin der verstorbene Erbgroßherzog und feine erste Gemahlin, die Großfür- stin von Rußland beigesetzt sind, dem Mausoleum der Gemahlin des Großhcrzogs, dem Denkmale des Herzogs Friedrich auf einer Insel, dem Schweizerhause rc. Auch der erbgroßherzogliche Gar- ten enthalt neue geschmackvolle Anlagen. Ludwigslust verdankt seinen Ursprung und Namen dem Herzoge Ehristian Ludwig, wel- cher von 1747 bis 1756 regierte. Das Schloß hat Herzog Fried- rich in den Jahren 1772 bis 1779 erbaut. Die größte Stadt Mecklenburgs ist Rostock, auf einer?ln- köhe an der schiffbaren Warnow gelegen, welche sich hier zu einer Breite von 2400 F. erweitert (da sie oberhalb Rostock kaum 200 Fuß breit ist) und kurz vor ihrem Ausflüsse in die Ostsee den Binnensee Breitling bildet. Rostock besteht außer den Vor- städten, aus der Alt-, Mittel- und Neustadt, hat fast 2 Stun- den^ im Umfange und 19,000 Einwohner. Mit ihren hohen Thürmen und andern hervorragenden Gebäuden gewahrt die Stadt einen großartigen, imponicenden Anblick, besonders von der Was- serseite. Auch in ihrem Innern hat sie größtenrheils ein freund- liches, zum Theil schönes Ansehen und meistens große und hohe Hauser von 2 bis 5 Stockwerken, darunter viele Giebelhäuser. Der unansehnlichste Theil Rostocks ist die unregelmäßig gebaute Altstadt, der regelmäßigste Theil ist die Neustadt, mit durch»
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