Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 734

1835 - Eisleben : Reichardt
Deutsch la nd. 7.';4 bat von da rin« treffliche Aussicht auf dir ganze Stadt, die mit ihren zahllosen Gaffen, Plätzen und Gärten ausgebreitet da. liegt, auf die Elbe mit ihren vielfachen Armen und Inseln, und sieht die Städte Altona, Haarburg und Lüneburg und die umliegende Gegend Holsteins. 2) Das Stadthaus, eins der größten und geschmackvollsten Gebäude Hamburgs, sonst die Wohnung des kaiserlichen Gesandten, und 3) das neue allgemeine Kran- kenhaus, ein schönes und das größte Gebäude der Stadt, 1821 — 1823 mit einem Kostenaufwand von 1,300,000 Mark er' aut, in der Vorstadt St. Georg und in der Nähe der Alster, bildet ein längliches, an der Hinterseite offenes Viereck, auf beiden Seiten von Gärten umgeben und hat in der Mitte einen 455 F. breiten und 5/5 tiefen Hofraum. Das freundliche Aeußere dieses massiven Ge- bäudes, deffen Fronte 702 F. in der Länge hat, wird durch das Dach von blauen Ziegeln erhöhet, welches ganz oben auch mit einer De- ckung von Kupfer versehen ist. Das mittlere oder Hauptgebäude bat 3 und die beiden Flügelgebäude, wovon jedes 330 F. lang ist ha- den 2 Stockwerke, wobei jedoch der untere Raum (die Souterrains) mit seinen schönen gewölbten Kellern nicht gerechnet ist. Das Ganze enthält 200 Säle und Zimmer und ist zur Aufnahme von 1000 Kranken bestimmt; oft betrug aber schon die Zahl der auf einmal ver- pflegten Kranken 1400. Musterhaft und einzig ist die innere zweck- mäßige Einrichtung und Reinlichkeit, die in dieser Anstalt für die leidende Menschheit herrscht, welche eine wahre Zierde der Stadt und ein laut sprechendes Denkmal ihrer Mildthätigkeit ist. Zu Ende des I. 1825 befanden sich 1059 Kranke im Hause, im Laufe des Jahres 1826 wurden 4116 aufgenommen, davon wurden geheilt und entlassen 2517, 489 starben, blieben also am Ende des I. 1826 1110 Kranke im Hause. Die Ausgabe für dieses herrliche Institut betrug 245,203 Mark. Zu dem Gebiete der freien Stadt Hamburg gehört unter an- dern der B i l l w e r d e r, eine Insel zwischen der Elbe und Bille und an beiden Seiten dieser Flüsse eingedeicht (mit Dämmen umschlossen), ein Ländchen mit dem fruchtbarsten Boden, der sich denken laßt, und einem lachenden Lustgarten gleichend, dessen Bewohner zu den wohlhabendsten Landleuten gehören. In ihren Häusern herrscht Luxus und großer Wohlstand. Ihre Sitten sind nichts weniger als bäuerisch, sondern nähern sich vielinehr dein feinern städtischen Be- tragen. Ihr Anzug ist halb städtisch, halb ländlich und besonders bei dem weiblichen Geschlechte in Absicht der Bestandtheile oft so kost- bar, daß die elegantste Dame sich nicht schämen würde, in dem Anzuge einer Billwerderin zu erscheinen. Man sieht den feinsten Ostindischen Zitz, den feinsten Mull, die schönsten Brüsseler Spitzen, ja selbst Diamantenschmuck bei einer Billwerder Landdame. Töchter reicher Landleute sind in städtischen Pensiousanstalten erzogen worden, und haben einen Grad von Ausbildung erhalten, der in Verwun-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer