Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 754

1835 - Eisleben : Reichardt
754 Deutschland' seine Gemahlin, eine Tochter des letzten Grafen von Katzenellen- bogen -J479/ die Ober- und Niedergrafschaft Katzenellenbogen (in der ersteru lag Darmstadt, in der lctztern Nheinfels), Allein diese Marburger Linie erlosch schon 1500 mit Wilhelm Iii., und ihre Besitzungen sielen an die Linie *u Cassel, welche den Stamm fortpflanzte, indem aus Ludwig Ii. seine Söhne Wilhelm I. und Wilhelm Ji. in der Regierung folgten, wovon dieser, da jener 1495 die Regierung abtrat, allein regierte und sein Land nicht allein mit den Besitzungen der 1500 ausgestorbenen Marbur- ger Linie, sondern auch mit einigen Ortschaften im Odenwalde und der Stadt Homburg vor der Höhe vergrößerte. Er starb 1509 und hinterließ einen einzigen, noch nicht 5jährigen Sohn, Philipp I. oder der Großmüthige genannt, der Anfangs unter Vormundschaft und erst 1518 allein regierte, und der be- rühmteste unter allen Hessischen Regenten ist. Zu den merkwür- digsten Ereignissen seiner Regierung gehört die Einführung der Reformation in sein Land. Die Protestanten verehrten in ihm den Schutz und den Vertheidiger ihrer Religion, so wie der Deut- schen Freiheit. 1526 brachte er das erste protestantische Vündniß zu Torgau mit dem Kurfürsten von Sachsen zu Stande, dem sich bald hernach mehrere protestantische Fürsten anschlossen, und im Jahre 1527 stiftete er die Universität zu Marburg; er war unter den Fürsten, die 1550 auf dem Reichstage zu Augsburg dem Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntniß übergaben; und man kann ihn als die Seele des 1551 geschlossenen Schmalkald'schen Bundes und mit dem Kurfürsten von Sachsen als den Hauptan- führer der Protestanten in dem 1546 entstandenen Religionskriege ansehen; doch die unglückliche Schlacht bei Mühlberg 1547 brachte den Kurfürsten von Sachsen und in ihren Folgen auch unsern Philipp in kaiserliche Gefangenschaft, aus welcher ihn der Passauer Vergleich 1552 erlöste. Im 49. Jahre seiner so ruhmwürdigen Regierung starb 1567 dieser tapfere, vortreffliche Fürst. In sei- nem Testamente hatte er das Land unter seine 4 Söhne so ver- theilt, daß sein ältester Sohn Wilhelm Iv. ohngefähr die Hälfte (Niederhessen, Ziegenhain und Itter); Ludwig Iv. etwa \ (Oberhessen und Nidda); Philipp Ii. ¿ (Niedergrafschaft Katzen- ellenbogen) und Georg I. z (die Obergrasschaft Katzenellenbogen) erhielt. Wilhelm nahm seine Residenz zu Cassel, Ludwig zu Marburg, Philipp zu Rheinfels und Georg zu Darmstadt. Als 1585 Philipp und 1604 Ludwig ohne Erben starben, so blieben nur die Linien von Cassel und von Darmstadt, die noch jetzt fortblühen. Wilhelm Iv., der Stifter der Casselschen Linie ver- mehrte seine Besitzungen, außer dem ihm von dem Nachlasse Philipp Ii. von Rheinsels zugefallenen Landesantheile, mit der Herrschaft Plesse, der andern Halste des Schmalkaldischen und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer