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1. Bd. 1 - S. 815

1835 - Eisleben : Reichardt
615 Würtemberg. Breite durchdringenden Thaleknschnltte, !n welchem in geringer Entfernung von einander der Kocher (ein Nebenfluß des Neckar) und die Brenz (ein Nebenfluß der Donau) entspringen, sich en- digt. Das von da weiter nordöstlich fortsetzende Gebirge führt den Namen das Härtfeld oder Herdtfeld, woran sich weiter nord- östlich die fränkische Alp (jetzt von den Geographen auch fränkischer Jura genannt) anreihet, ein Landrücken mit wenig aus demselben hervorragenden Erhebungen, welcher das Gebiet des Main vom Gebiete der Donau scheidet. Mit dem Heuberge und dem Härtfelde hat die Alp eine Lange von 16 bis 18 M., während die Breite von 2 bis 4 M. wechselt. Die eigentliche Alp läuft von den Würtembergischen Städten Bahlingcn und Ebbingen, durch das Hohenzollernsche und hierauf über die Wür- tembergischen Städte Hayingen, Münsingen, Blaubeuren, Geiß- lingen und Heidenheim, von wo das Härtfeld bis Bopsingcn und Euwangen geht. Der gemeine Sprachgebrauch theilt die eigentliche Alp in die rauhe Alp, Hochfträß und A l b u ch, aber diese Einthei- lung bezeichnet mehr einzelne Gegenden, alseine vollständige Einthei- lung des Ganzen. Man versteht nämlich unter rauher Alp haupt- sächlich die Gegend von der Lauchart an bis Zainingen im Ober- amte Urach (die Alp im engsten Sinne); unter Hochsträß die Gegend von Blaubeuren und unter Albuch die hohe Gebirgs- ebene zwischen Aalen Heidenheim und Weißenstein, am rechten Ufer der Brenz. Die Alp unterscheidet sich wesentlich von dem ihr so nahen Schwarzwalde, sowohl dadurch, daß sie aus Jurakalk be- steht, während der Kern des Schwarzwaldes aus Granit und Gneus gebildet wird, als auch durch ihre Gestalt, indem sie eine Gebirgsebene oder ein Plateau mit nur wenigen hervorragenden Gipfeln bildet, da hingegen der Schwarzwald ein eigentliches Ge- birge ohne eine große zusammenhängende Fläche darstellt. Die Alp hat ihre steile Seite nördlich gegen das Neckargebiet, wo das tiefere ebene Land an ihrem Fuße gewöhnlich 800 bis 1000 F. niedriger als die obere Fläche der Alp selbst liegt; der Abfall nach S. ist sanfter, und beträgt wegen der bedeutend höhern Lage des Donauthales, 500 —- 400 F. weniger, als auf der Nordseite. Von der letzter« betrachtet, erscheint die Alp als eine lange, zusammen- hängende,^ schroff aufsteigende Bergwand, aus welcher nur wenige die Bergfläche unterbrechende Gipfel sich hervorheben, und aus der Ferne von hier gesehen, hat die Alp etwas Trauriges und Einförmi- ges, vielleicht schon darum, weil sie hier die Schattenseite zukehrt. Charakteristisch sind an der Nordseite der Alp die vorliegenden, von der Hauptgebirgsmaffe getrennten Kegelberge, die fast alle auf ihren Gipfeln Burgruinen tragen und zwar in der größten Mannigfaltig- keit, von der vollkommensten Zerstörung, die kaum ein Mauerstück übrig gelaffen hat, an bis zur wohleingerichteten und im bewohnba- ren Zustande erhaltenen Beschaffenheit. Von diesen Burgen, welche
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