Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 866

1835 - Eisleben : Reichardt
Preußischer Staat. 866 in der Hand gegen Maria Theresia geltend, eroberte ganz Scble- si'en und behielt im Breslauer Frieden 1742 den größten Theil desselben (bis zur Oppa) nebst der Grafschaft Glatz, und vergrö- ßerte durch diese wichtige Provinz seinen Staat außerordentlich. Im Jahre 1744 siel auch das Fürstenthum Ostfriesland bei dem Erlöschen des Regentenstammes, an Preußen; und der Dresdener Frieden 1745, welcher den zweiten Schlesischen Krieg endigte, be- stätigte die Abtretung Schlesiens bis zur Oppa. Auch in dem Kriege 1756 — 1763, in welchem er mit einem streitgeübten Hee- re von 150,000 Mann sieben blutige Jahre hindurch gegen die 5 größten Landmachte Europa's (Oesterreich, Rußland und Frank- reich), gegen fast ganz Deutschland und Schweden, nur von Eng- land, Hannover, Kurhessen und Bcaunschweig unterstützt, tapfer und muthig kämpfte, wußte er durch eine Reihe von Siegen seinen Staat, dessen Vertheilung von seinen Feinden beschlossen war, glücklich zu retten, so daß er in dem Hubertsburger Frieden, wel- cher 1763 diesem sogenannten 7 jährigen Kriege ein Ende machte, nicht das Geringste von seinen Besitzungen verlor. Die Wunden, die dieser lange Krieg seinem Lande geschlagen batte, wußte er schnell zu heilen; zerstörte Städte und Dörfer wurden wieder auf- gebaut, die Unterthanen auf alle Art unterstützt, verarmte Gegen- den durch seine Freigebigkeit wieder zum Wohlstand empor geho- den und verödete mit fremden Einwanderern besetzt; denn die von ihm in der Staatshaushaltung eingeführte Sparsamkeit und stren- ge Ordnung ließ es ihm an Geldmitteln hierzu nicht fehlen. Doch nicht bloß nach innen sondern auch nach außen war seine ganze Aufmerksamkeit gerichtet, um seinem Staate eine feste Haltung zu geben. Er nahm einen entscheidenden Antheil an den wichti- gern allgemeinen Angelegenheiten und bemühte sich das politische Gleichgewicht in Europa zu erhalten. Bei der ersten Theilung Polens 1772 erhielt er Westpreußen (mit Ausnahme von Danzig Und Thorn) nebst dem Netzdistrikte, wodurch ec den Zusammen- hang der Osiseeküstcn seines Staates erhielt. 1778 trat er, mit den Waffen in der Hand als Schiedsrichter für die Erhaltung des Besitzstandes in Deutschland gegen Oesterreich auf, welchen kur- zen, thatenlosen Krieg der Teschener Frieden 1779 endigte. Die letzte Landerwcrbung Friedrichs im I. 1780 bestand in ß der Graf- schaft Mannsfeld. Dieser bewunderte Monarch starb 1786 und hinterließ seinem Neffen und Nachfolger Friedrich Wilhelm ein Reich von 3400 Q. M. mit nahe an 5^ Millionen Men- schen, einen gefüllten Staatsschatz und ein über 200,000 Mann starkes Heer, das zu den ersten und geübtesten Europa's gehörte. Friedrich Wilhelm 11. ( 1786 — 1797) befolgte An- fangs das System seines großen Vorgängers in Erhaltung des po- litischen Gleichgewichts unter den Staaten Europa's, und trat öf- ters in auswärtigen Angelegenheiten als Schiedsrichter und Ver«
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer