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1. Bd. 1 - S. 921

1835 - Eisleben : Reichardt
f Preußischer Staat. 921 Strombrücke über die neue Elbe, die 224 F. lange Elbzollbrücke über den mittlern Arm und die 814 F. lange und größte und daher auch lange Brücke genannt über die alte Elbe. Die Elbzollbrücke kann in ihrer Mitte für die Passagr der Schiffe geöffnet werden. Magdeburg besteht aus der Altstadt (mit dem Neuenmarkt) am linken Elbufer, der Friedrichsstadt am rechten Elbufer, welche zusammen 2450 H. und 40,000 E. ohne das Militär haben. Rechnet man aber auch die auf der Nordseite der Altstadt gelegene Neustadt, welche sich in die alte und neue Neustadt theilt, und die Sudenburg an der Südseite der Altstadt hinzu, die jedoch fast \ Stunde von Mag- deburg entfernt liegen, so kommen gegen 3200 Hauser und ohne Militär 47,000 und mit demselben 53,000 Einwohner heraus. Die schönste Straße ist der breite Weg, an beiten Seiten mit schönen Hausern besetzt und von einer ansehnlichen Breite und Länge. Ec führt zu dem Neuenmarkte oder Domplatz, dem schönsten Platze der Stadt, welcher ein längliches, mit einer schönen Lindenallee umge- benes, gegen 2000 iu Ruthen haltendes Viereck bildet, das zum Exercir- und Paradeplatz und auch zu einer beliebten Promenade dient. Die Südseite desselben nimmt die majestätische Domkirche ein, und auch auf den 3 anderen Seiten wird er von sehr ansehnlichen Gebäu- den umgeben. Der alte Markt ist bloß deswegen merkwürdig, weil auf demselben das älteste Denkmal der Vorzeit Magdeburgs steht, nämlich die Reiterstatüe des Kaisers Otto 1., der hier mit Mantel und Krone geziert auf einem 4seitigen Postament ruhend vorgestellt ist; und neben dieser befinden sich zwischen 8 Säulen zur rechten und linken Seite seine beiden Gemahlinnen Editha und Adel- heid, nebst 4 geharnischten, das Wappen Otto's haltenden Rittern, sämmtlich aus hartem Sandstein, in Lebensgröße gebildet. Einen angenehmen Spaziergang innerhalb der Stadt gewährt auch der F ü r- stenwall, 600 Schritte lang längs der Elbe laufend und mit einer schönen Aussicht auf diesen von Schiffen belebten Strom, welcher auch dadurch merkwürdig ist, daß er größtentheils Kasematten und mehrere recht hübsche geräumige Wohnungen in seinem Innern enthält. Das merkwürdigste und sehenswürdigste Gebäude Magdeburgs ist unstreitig die Domkirche, ein Meisterwerk der Gothischen Baukunst und werth dem Dom zu Eöln, der Stephanskirche zu Wien an die Seite gesetzt zu werden. 1208 wurde der Grundstein zu diesem, ganz aus Quadersteinen aufgeführten Gebäude gelegt und 1363 geschah die Einweihung, so daß man also 155 Jahre daran gebaut hat. Dieser prachtvolle Tempel altdeutscher Baukunst hat 1200 Fuß im Umfange und einen Grundflächeninhalt von 46,000 □&, und pranget jetzt wieder, nachdem durch die Unterstützung des jetzigen Königs, der über 200,000 Rthlr. dazu bestimmte, die frühern Verletzungen wieder herge- stellt sind, in seiner völligen Schönheit und Erhabenheit. An seiner Westseite ist er mit zwei gleich hohen schönen Thürmen geziert, die 3
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