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1. Bd. 1 - S. 945

1835 - Eisleben : Reichardt
945 Preußischer Staat. selben der Sarg des heiligen Ludgerus von massivem Silber. Seit 1834 hat die Domkirche eine neue Zierde erhalten durch die Einsetzung von Fensterglasmalereien, die sich sonst in dem Kreuzgange des Abtei- gebäudes zu Marienfeld befanden. — An dem Thurme der ansehn- lichen Lambertikirche, dem höchsten unter den Thürmen Münsters, sieht man in einer schwindelnden Höhe 3 eiserne Käsige, worin die mit glühenden Zangen zerrissenen Leichname der 3 berüchtigten Anführer der Wiedertäufer zu Münster Johannbockold, Krechting, und Knipperdolling geworfen wurden, nachdem 1534 der Bifchof von Münster seine aufrührerische Stadt wieder unter seine Gewalt gebracht hatte. Jener Bockold, ein Schneider aus Leyden, und daher später- hin Johann von Leyden genannt, der zur Sekte der Wiedertäufer gehörte, kam 1533 nach Münster, welches damals ein Sammelplatz der Wiedertäufer war, warf sich zum Propheten auf und verkündigte ein neues Reich Christi auf der Erde, die Ausrottung aller Tyrannen nebst völliger Freiheit und Gleichheit. Münster ward nrmmehr ein Schauplatz fanatischer und aufrührerischer Auftrite. Johann erklärte sich zum Könige des neuen Zions, predigte die Nothwendigkeit der Vielweiberei, legte sich einen Hofstaat, eine Leibwache, einen Harem von 16 Weibern zu, ließ Münzen mit seinem Namen prägen. Wer ihm zuwider war, ward hingerichtet; ja seine oberrichterliche Strenge ging so weit, daß er einer von seinen Gemahlinnen mit eignen Handen den Kopf abhieb. Knipperdolling gab seinen Reichsstatthalter ab. Dieses Unwesen wahrte so lange, bis die Stadt Münster 1534, nach einer hartnäckigen Bela- gerung, eingenommen ward. Die Rheinprovinz, a) Jülich-Cleve-Berg. Düsseldorf, Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks, in einer schönen, fruchtbaren Ebene, am Rhein, da wo die Düssel sich in denselben ergießt, ist eine der schönsten Rheinstädte und von 24,000 Menschen bewohnt. Sie besteht aus 3 Theilen, aus der Altstadt, welche das eigentliche ursprüngliche Düsseldorf ist, aus der Karls st a dt, welche vom Kurfürsten Karl Theodor im I. 1787 an der Südseite der Altstadt erbaut wurde, und aus der Neustadt, zu Anfang des vorigen Jahrhunderts erbaut. Die beiden erstern Theile bilden ein zusammenhangendes Ganzes; die Neustadt aber liegt.in einer Entfer- nung von 20,000 Schritten, am Rhein hin und ist ganz offen. Der schönste Theil von Düsseldorf ist die Karlsstadt, welche aus meh- reren Quadraten besteht, die einen großen viereckigen Platz einschließen. Die schönste Straße in derselben ist die Alleestraße oder neue Prome- nade, welche jetzt den Namen Friedrich-Wilhelmsstraße führt. Auch die Neustadt, vornehmlich die Hauptstraße, ist schön gebaut, und hat viele prächtige Hauser. Dagegen ist die Altstadt meist eng, finster und unfreundlich, besonders der auf der Nordseite der Düssel liegende Theil ' .60
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