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1. Bd. 1 - S. 961

1835 - Eisleben : Reichardt
Preußischer Staat. 961 lang, 7643 F. breit und 214 F. tief, ja an einigen Stellen ist die Tiefe noch größer. Das Wasser desselben ist hell, bläulich, sehr kalt, widerlich von Geschmack und wirst, vom Winde bewegt, einen Sand aus, der vom Magnet angezogen wird. Er hat keinen natürlichen Ab- fluß, sondern fließt durch einen £ Stunde langen künstlichen Kanal ab, der bei der Öffnung gewölbt und durch den hier niedrigen Uferrand gehauen ist. An der östlichen Seite dieses Sees, etwa 10 F. über dem Wasserspiegel desselben, ist eine 7 F. weite und 3 bis 4 F. breite Grube, wo eine zum Athmen untaugliche kohlensaure Luftt sich entwi- ckelt und die in ihre Atmosphäre kommenden Thiere erstickt. Daher wohl die Sage entstanden sein mag, kein Vogel könne über den See fliegen, ohne zu ersticken. Steigt man in die Grube und senkt den Kopf nach den untern Luftschichten, so vermag man nur wenige Augen- blicke auszuhalten, und hat ganz dieselbe Empfindung, wie in einem mit gahrenden Moste angefüllten Keller. Nur wenige Schritte von dem See quillt eine Mineralquelle hervor, die etwas säuerlich schmeckt und sehr angenehm zu trinken ist; und wahrscheinlich ist auch ein großer Theil der vielen Quellen des Sees selbst mineralisch. An der Süd- seite dieses Sees liegt die vormalige Abtei Laach (jetzt ein Landgut), deren ganz verfallene Kirche von Tuffsteinen aufgeführt ist. Trier, eine der ältesten Städte Europa's, die schon zu den Zeiten der alten Römer, als diese einige Jahrzehnde vor Ehristi Geburt hieher vordrangen, bereits eine bedeutende Stadt mit ansehnlichen Gebäu- den und die Hauptstadt der Trevirer, eines Gallischen Volkes war, liegt auf dem rechten Ufer der Mosel, in einem sehr schönen Thale, das von S. O. nach N. W. geöffnet ist und ohngefahr 4 Stunden in der Lange und Stunde in der Breite hat. An der Stelle, wo Trier liegt, ist das Thal am engsten. Über die Mosel, welche hier eine Breite von fast 500 F. hat, führt eine uralte, steinerne, 690 F. lange und 24 F. breite, auf 8 Schwibbogen ruhende Brücke. An den Pfeilern derselben sind Basaltblöcke auf einander gethürmt, ohne Mörtel, nur durch verborgene Eisenklammern unter sich verbunden. Die Stadt ist von einem ansehnlichen Umfange, so daß sie wohl }2 Stunde lang ist, schließt aber auch in ihrem Innern viele große Garten ein, und enthalt nur 1200 H. mit 14,500 E., ohne Militar, mit wel- chem wohl 17,000 herauskommen. Unter den Gebäuden verdienen vorzügliche Aufmerksamkeit: 1) die Porta nigra oder das Schwarze Thor, ein uraltes Gebäude, von Einigen für ein Bauwerk der alten Trevirer, von Andern für ein Werk der Römer gehalten. Es scheint in den ältesten Zeiten als Thor und zugleich den Trevirern zu ihren Volksversammlungen und den Römern als Kapitol gedient zu haben, ist aus grauröthlichen, durch die Zeit geschwärzten Sandfteinblöcken erbaut, 115 F. lang, in dem mittlern Theile 47 und in den beiden hervorspringenden Seitentheilen 67 F. breit. Die Höhe beträgt im Hauptheile 70 Fuß. Säulen zieren dieses Gebäude, dessen Erdgeschoß 61
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