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1. Bd. 3 - S. 17

1838 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 17 dem Meere die Küstenkette, Serra do Mar, dann von dieser im W. die Hauptkette, die Central- oder Kette von Villa Rica, Serra do Espinhaeo, mit dem an Diamanten reichen Bezirke, und im W. derselben die dritte und niedrigste Kette, welche, da sie diescheidung der östlichen Zuflüsse des Amazonen- und des la Platastroms bildet, den Namen Serra dos Vertontes (Wasserscheide-Kette) führt und ohngefähr 60 M. von der Centralkette entfernt ist. — In Nord» amerika ist das von den Cordilleren getrennte Gebirgsglied der Alle- ghanis, ein Hochland niederer Art, das sich vom linken User des Mississippi unter etwa 34" S. Br. bis zur Mündu»gsgegend des St. Lorenzstroms erstreckt, in einer Länge von 350 und in einer mitt- lern Breite von 30 M., durchbrochen vom Hudson in einer tiefen Querspalte und dadurch in eine südwestlich große und in eine nord- östlich kleine Hälfte getheilt. Östlich fällt dies Gebirge in die Küsten- terrasse des Atlantischen Ozeans hinab, welche im südwestlichen Theile breiter ist, als im nordöstlichen, westwärts senkt es sich zum Stufen- lande der Canadischen Seenkette und des Mississippistromes, namentlich in das Stufenland des Ohio. Zwischen diesen verschiedenen Hochländern breiten sich die großen Flach- und Tiefländer des Erdtheils aus, in Nordamerika das Stu- fenland der Canadischen Seen'und des Mississippi; in Südamerika die horizontalen Tiefebenen des Orinoko, des Amazonenstromes, des Rio de la Plata und Patagoniens bis gegen die Magellansstraße, welche die am reichsten bewässerten Steppen der Erde sind, wodurch sie sich von den Steppen Asiens und den Wüsten Afrikas unterscheiden. Savannen nennt man sie in Nordamerika, weite, unabsehbare, baumlose, fruchtbare Grasfluren im Stufenland des Misissippi; nord- wärts aber in das Gebiet der Canadischen Seen hinein ist das Tief- land den größten Theil des Jahres unter Schnee und Eis begraben. Llanos nennt man die wagerechten Ebenen am Orinoko, ein unüber- sehbarer grüner Teppig, auf dem das Auge keinen Ruhepunkt an einer Erhöhung findet; am Maranon sind die Ebenen zu beiden Seiten des Äquators mit undurchdringlichen Urwäldern bedeckt; Pampas, heißen die Ebenen im Flußgebiete des Rio de la Plata, dieselben Gras- fluren, wie am Mississippi, die weiter gegen S. hin in Patagonien zu Sibirischen Tundras (morastigen Ebenen), Steinwüsten und Salzsteppen ausarten. Überhaupt tritt die Form des Flach- und Tieflandes in einem größer» Maßstabe nach Längen- und Breitenentwicklung in Amerika auf als die Form des Hoch- und Gebirgslandes, die hier bei weitem nicht in so großen Massen sich zeigt, als in Asien und Afrika, sondern sich auf einen verhältnißmäßig kleinen Flächenraum beschränkt. Nach ohngefähren Berechnungen schlagt man die Größe des Hoch- landes in dem Festlande Amerikas auf 240,000 und des Tieflandes auf 424,000 ss^M. cm; so daß jenes etwa ^ vom Ganzen aus- macht, während z. B. in Afrika es $ des ganzen Flächenraums beträgt. Cannabich's Hülfsbuch. Iii. Band. 2
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