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1. Bd. 3 - S. 36

1838 - Eisleben : Reichardt
36 Amerika. Behringsstraße segeln und daselbst die Ankunft der Leiden Expeditionen Parrys und Franklins erwarten sollte, die, wenn sie ihren Plan aus- zuführen vermochten, bis dahin dort eintreffen mußten. Von Parry haben wir schon gehört, daß er unverrichteter Sache 1825 nach Eng- land zurückgekehrt war; aber auch Franklin gelangte nicht zu seinem vorgesteckten Ziele. Er kam zwar zu der Mündung des Mackenzie, wo sich die Reisenden in zwei Gesellschaften theilten, von welchen die eine, unter Richardson, östlich von diesem Flusse bis zur Mündung des Kupserminenflusses und zu dem Georgs Iv. Krönungsbusen unter 113^ W. L. von Greenwich (264° 40' O. L. von Ferro) vordrang, die andere unter Franklin selbst westlich vom Mackenzie bis'zur Bee- cheyspitze unter 149° 37' W. L. (228° 3' O. L. von Ferro) den 17. Sept. 1826 gelangte. Von da jedoch kehrte Franklin wieder nach dem Mackenzie um, weil keine Wahrscheinlichkeit war, vor dem Eintritt der strengen Iahrszeit Kotzebues-Sund an der Behringsstraße, wo Beechey die Expedition erwarten und aufnehmen sollten, zu errei- chen. Indeß wäre dies vielleicht möglich gewesen, wenn Franklin hatte wissen können, daß Beechey mit seinem Schiffe, dem Blossom, von dem Kotzebuesund höher hinauf bis zum Eiskap und von da noch weiter östlich an der nördlichen eisigen Küste Amerikas, und da das Schiff nicht weiter konnte, ein von ihm abgesandtes Boot den 23. Au- gust 1826 bis zu 156° 21' W. L, (221° 19' O. L. von Ferro) und 71° 23'N. Br. gelangte. Dieser nördlichste bis dahin bekannte Punkt des Amerikanischen Festlandes, welcher die Barrowsspitze benannt wurde, war nur 6° 44' von dem äußersten von Franklin erreichten Punkte oder etwa 34 Deutsche Meilen cutfernt; weiter aber konnte das Boot nicht vordringen, weil das Meer hier mit dichtem Eise belegt war. Wiewohl nun diese beiden Expeditionen ihr vorge- stecktes Ziel nicht völlig erreicht hatten, so waren doch die Resultate derselben für die nähere Erforschung der nördlichsten Küste des Ameri- kanischen Festlandes wichtig, indem über 43 Längengrade derselben un- tersucht wurden. - In demselben Jahre 1827, wo Franklin und Beechey von ihren Expeditionen nach Engand zurückkehrten, machte der berühmte See- fahrer Parry einen neuen Versuch, den Punkt der Erde, der jedem menschlichem Auge bisher verschlossen war, den Nordpol zu erreichen. Früher schon waren diese Versuche gemacht worden, ohne jedoch von einem glücklichen Erfolge begleitet zu feyn. Der erste Versuch geschah 1607 durch Hudson, welcher seinen Lauf nach Spitzbergen richtete und weiter nach Norden, als alle frühern Reisenden, nämlich bis zum 814 Grade vordrang, von wo er aber wegen des-^undurchdringlichen Eises wieder umkehren mußte. Dennoch wurde von den Britten ein anderer Seefahrer, Namens Poole zu einem ähnlichen Versuche be- auftragt, der drei Fahrten 1610, 1611 und 1612 nach dem Nordpole unternahm, aber jedesmal ohne Erfolg. Eben so erging es auch
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