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1. Bd. 3 - S. 91

1838 - Eisleben : Reichardt
", / Brittisches Nordamerika. 91 regt, und beide Partheien führten, von den Indianern abwechselnd un- terstützt, einen verheerenden Gränzkrieg. Nach manchem Kampf der Franzosen und Engländer, worin bald diese bald jene den Vortheil auf ihrer Seite hatten, gelang es endlich den Engländern, deren Anführer Wolfe war, 1759 Quebec zu erobern, doch blieb Wolfe in der Schlacht. Die Einnahme von Quebec entschied über das Schicksal der Französi- schen Herrschaft in Canada, und durch den 1763 zwischen Frankreich und England abgeschlossenen Frieden gab ersteres alle feine -Ansprüche aus Canada, Neuschottland, Neubraunfchweig, Prinz Eduard- und Ka p Breton-Insel auf und verlor so mit einem Schlage seine Nerdameri- kanischen Besitzungen, da Neuschottland und Neubraunschweig (beide Länder, mit Einschluß eines Theiles von Maine unter dem Namen Akadien begriffen) schon früher durch den Utrechter Frieden 1713 von Frankreich an England abgetreten worden waren, und Neufoundland, imv. dessen Besitz im 17. Jahrhunderte schon Franzosen und Engländer mit einander gestritten hatten, gleichfalls durch den Utrechter Frieden an England gänzlich c"urt worden war; doch blieb den Franzosen das Recht eingeräumt, unter gewissen Bedingungen an dem so wichtigen Stocksischsang Antheil zu nehmen und'die kleinen Inseln St. Pierre und Miquelon, zur Zubereitung der gefangenen Fische, besetzt zu halten. Seit dem, daß die Britten im ungestörten Besitze dieser Kolonien sind, haben diese in Kultur, Handel und Bevölkerung große Fortschritte ge- macht. Zu der Zeit (1763) als Canada an die Britten abgetreten wurde, hatte dasselbe nur 65,000 E. Jetzt, (1837) nach Verlauf von 74 Jahren hat Canada gegen 1,200,000 E., und die Bevölke- rung des gesammten Brittischen Nordamerika kann auf 1,750,000 be- rechnet werden. Zweimal während dieser Zeit ist die Ruhe Canadas durch Krieg unterbrochen worden, und zwar beide Male durch Angriffe der vereinigten Staaten von Nordamerika, nämlich 1775 und 1812 bis 1814 allein ohne Erfolg, indem die Britten sich in dem Besitze dieser Länder behaupteten, und dem letzten Kriege durch den 1815 ab- geschlossenen Frieden ein Ende gesetzt wurde. Doch drohet den Brit- ten eine neue Gefahr, in Hinsicht des Besitzes dieser Kolonien, von den Bewohnern derselben, die mit der jetzt bestehenden Regierungsver- fassung unzufrieden, freisinnigere Regierungs- und Verwaltungsformen verlangen, sollte von den Britten diesem Verlangen nicht entspro- chen werden: so ist zu besorgen, daß diese Kolonien, nach dem Bei- spiele der ältern Brittischen Kolonien in Nordamerika, die jetzt die Vereinigten Staaten bilden, sich der Brittischen Herrschaft entziehen und einen eigenen Freistaat bilden oder sich den Vereinigten Staaten von Nordamerika anschließen, zu welcher Verbindung jedoch die Kolo- nisten und namentlich die Canadier, die größtentheils aus Französischen Abkömmlingen bestehen, gar keine besondere Neigung haben. Canada ist von der Natur mit einer Wasserverbindung begün- stigt, dir an Ausdehnung und Bequemlichkeit nicht ihres Gleichen hat.
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