1. Bd. 3
- S. 103
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Brittisches No rdamerika.
mes über 5 M., weiter hinunter, bei der Bai der sieben Inseln 15
und endlich in der Nähe der großen Insel Anticosti fast 20 M.
Nachdem er durch diese Insel in 2 große Arme getheilt worden ist,
wovon der zwischen dieser Insel und dem Festlande von Canada fast
10 M. breit ist, mündet er sich in den großen St. Lorenzbusen, der
ein Theil des Atlantischen Ozeans ist.
Von seiner Quelle an ist die allgemeine Richtung dieses Stro-
mes durch den Ober- und Huronsee südöstlich und vom Eriesee an bis
zu dem St. Lorcnzbustn nordöstlich. Die bemerkenswerthesten Orte,
die er auf seinem ungeheuren Lause, der größcrn Theiles dem Britti-
schen Nordamerika und kleinern Theiles dem Gebiete der vereinigten
Staaten von Nordamerika angehört, bespült, sind: Fort William
am Oberste, Portlack Harbour, eine Brittische Militärstation und
großer Hafen, am nordwestlichen Ende des Huronsees, 236 M. von
Quebec entfernt, Goderich, am südlichen Theile des Huronsees, eine
freundliche, blühende, neu angelegte Stadt, Detroit, Amerikanische
Stadt an der Straße Detroit, Sandwich und Amherstburgh an der-
selben Straße und beide Brittisch; Sandusky, Cleveland, Ecie,
Dunkirk und Buffalo, sämmtlich Amerikanisch und am Eriesee, Fort
George oder Niagara (sonst Newark) Brittisch und Fort Niagara
(Amerikanisch) und beide am Niagaraflusse, Toronto oder Pork und
Kingston (Brittisch) an der Nordseite des Ontariosees, Genessen, Os-
wego und Sackets Harbour (Amerikanisch), an der Südseite des On-
tario, Brockville, Pcescott, Ogdensburg, Cornwall, Osnaburgh, Char-
lottenburg, la Chine, Montreal, Sorel (jetztwilliam Henry Town),
Trois Rivières, Quebec Orleans, Kamuraska und Tadàusac, sämmt-
lich am St. Lorenz und mit Ausnahme Ogdensburghs, das Amerika-
nisch ist, den Britten gehörend.
Aus dem untern Theile des St. Lorenz, von der Mündung des
Saguenay an bis Quebec bieten die Umgebungen, besonders näher
nach der Insel Orleans und nach Quebec zu diecherrlichsten Ansichten
dar. Wenn man die Anhöhe ersteigt, über welche die Poststraße führt
oder den St. Lorenz auf- oder abwärts segelt, so hat man häufig Aus-
sichten über einen Horizont von 4 bis 20 M., belebt von dem 2 bis
4 M. breiten Flusse. Die Hauptzüge dieser großartigen Landschaft
bilden hohe Berge, weite Thäler, kühne Landspitzen, üppige Wälder,
angebaute Fluren, hübsche, zum Theil die Berge entlang sich ausbrei-
tende Dorsichaften und Pflanzungen, fruchtbare Inseln mit zierlichen
weißen Hütten, reichen Weidenplätzen und wohlgenährten Heerden, Fel-
scmn>elchen und Nebenflüsse, von denen sich einige über Abgründe her-
abstürzen, und der Saguenay, wie ein Gebirgssee, durch einen senkrech-
ten Spalt in der Granitkette hervorbricht, während auf dem Wasser-
spiegel des St. Lorenzflusses majestätische Schisse, große Briggs und
Schooner theils dahinsegeln, theils ruhig voc Anker liegen, und unzäh-
lege Boote und Kahne, die rasch über die Ftttthen gleiten, das Gemüth