Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 3 - S. 109

1838 - Eisleben : Reichardt
Brittisches Nordamerika. 109 gen Knochen und Gräten werden gleichfalls benutzt, und dienen z. B. auf Island zum Viehfutter. Man füttert auch in Kamtfchatka die Hunde damit, die man vor die Schlitten spannt. In andern nörd- lichen Gegenden gebraucht man sie zur Feuerung. Die Leber, welche auch ein gutes Essen giebt, und einige andere Theile des Kabeljaus geben einen guten, sparsam brennenden Thran, der auch in der Ger- berei gute Dienste leistet. Sogar die Eingeweide dieses Fisches bleiben nicht unbenutzt, und die Eier werden theils für den Tisch zubereitet, theils bestreut man damit beim Sardellenfang die Netze, um reichli- chem Fang zu haben. Aus der Schwimmblase macht man einen Leim, der demjenigen des Hausen fast gleichkommt. In Europa, wo Stocksischfang an den Küsten Schwedens, Nor- wegens, Dänemarks, Schottlands, Islands rc. getrieben wird, ist der stärkste Stocksischfang im hohen Norden Norwegens bei den Inseln Ost- und West-Vaage (Bd. I. S. 257); und zwar wird daselbst vorzüglich der Dorsch (gadus Callarias) gefangen, der kleiner als der Kabeljau, aber auch getrocknet unter dem Namen Stockfisch bekannt ist. Auch der Merlan (gadus Merlucius), sehr häufig im At- lantischen Ozean u> d im Mittelländischen Meere, heißt in den nordi- schen Landern, wenn er gesalzen und getrocknet ist, Stockfisch. Jedoch der wichtigste Stockfisch- oder eigentlich Kabeljaufang fin- det bei den Inseln Neufoundland und Kap Breton und an den Kü- sten von Neuschottland im Brittischen Nordamerika, aus den daselbst befindlichen oben erwähnten Banken, desgleichen auch an den Küsten von Labrador Statt, wo sich zum Stocksischfang viele tausend Schiffe und Fahrzeuge, die besonders zu dieser Fischerei ausgerüstet werden, versammeln. In unbeschreiblicher Menge erscheint hier, vorzüglich auf der großen Bank und den kleinern Banken Neusoundlands, der Ka- beljau, besonders zur Laichzeit, was die Veranlassung zu einer Fischerei von der größten Erträglichkeit giebt, an welcher nebst den Britten, vertragsmäßig auch die Franzosen und die vereinigten Staaten Theil nehmen dürfen. Zur Bereitung und Trocknung der Fische besitzen die Franzosen in dieser Gegend die kleinen Inseln St. Pierre und Mique- lon, und den Nordamerikanern ist durch einen abgeschlossenen Vertrag das Bereiten der Fische, welches sonst nur auf den Schiffen geschehen durfte, auf der Küste Neufoundlands eingeräumt. Von der Wichtig- keit dieser Fischerei zeugen folgende statistische Angaben. 1833 führ- ten allein die Britten 633,787 (1826 sogar 969,216) Ctr. an Stock- fischen und 10,539 Tonnen Thran von hier aus. 1813 beschäftigte der Brittische Stocksischfang 1500 Schiffe mit 12,000 Mann. Frank- reich führt auch jährlich gegen 400,000 Ctr. Stockfische aus, und sendet 300 Fahrzeuge auf diese Fischerei aus. Ja 1836 soll nach öffentlichen Nachrichten Frankreich 986 Schiffe mit 21,000 Seeleuten auf den Neufundländer Stockfisch geschickt haben. Vorzüglich bedeu- tend ist der Antheil, den die V. St. von Nordamerika an dem Stock-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer