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1. Bd. 3 - S. 155

1838 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Staaten von Nordamerika. . 155 (Ablauf aus den Zuckerfassern) vermischt, erhalt man ein gutes Bier Sprucebier genannt, das ungemein heilsam ist, besonders gegen den Scharbock. Die schlanken herabhangenden Zweige dieses Baums rich- ten sich im Frühjahre in die Höhe, und bebakten dann diese Stellung. Der Stolz und der majestätischste Baum der Wälder Canadas und der vereinigten Staaten ist die Weymouthskiefer (Pinus strobus), auch die weiße oder Mastbaum sichte genannt, welche ihren Namen von dem Lord Weymouth hat, auf dessen Gütern in Amerika die Europäer sie zuerst kennen lernten. Dieser Baum, jetzt auch in unsern Gegenden häufig gezogen, liebt einen etwas, feuchten Boden und halt auch den strengsten Winter aus. Der gerade und glatte Stamm von 5 bis 6 F. im Durchmesser, erreicht eine Höhe von 150, ja zuweilen von 200 F. und überragt mit der dichten kegel- förmigen Krone, welche die Äste bilden, alle übrigen Baume Nord- amerikas, gleich den Palmen in den tropischen Landern, da wo dieser Baum auf offnen, freien Platzen wachst, ist er bis unten mit Nadeln bedeckt; im Allgemeinen jedoch stellt er nur einen ungeheuren Stamm mit wenigen Nadelnwerk oben auf seinem Wipfel dar. Er liefert ein sehr gutes und werthwolles Bau- und Nutzholz, das von weißgelblicher Farbe und weich ist, und sich eben so gut zu den größten Masten der Kriegsschiffe eignet, als zu den zierlichsten Schnitzarbeiten und Haus- verzierungen gebrauchen laßt. Eine außerordentliche Quantität von diesem Holze wird aus Canada und den vereinigten Staaten in Die- len ausgeführt; einige davon, deren Farbe gelber und deren Beschaf- fenheit etwas weicher ist, stehen sehr in Nachfrage und werden besonders zum Verfertigen musikalischer Instrumente verwendet. Die Güte und Größe der Weymouthskiefer richtet sich nach dem Boden und der Lage; der Werth derselben wird durch die Geradheit ihres Stammes, die Größe desselben und den gleichen, glatten, parallelen Schnitt der Seiten bestimmt. Das Alter, welches dieser Baum erreicht, ist unbe- kannt; maü hat an einigen.1500 Jahrringe gezahlt. In den sumpfigen Niederungen des Mississippi, Arkansas und rothen Flusses wachst eine riesenhafte Rohrart (arundo gigantea oder Miegia macrosperma), die sich in Hinsicht der Größe mit dem Bambus (B. Ii. S. 428) vergleichen laßt und in Amerika häufig zu Angelruthen verwendet wird. Sie erreicht eine Höhe von 15—40 F. und wachst beinahe in einer kompakten Masse; besonders im Winter steht sie in ihrer reichsten Vegetation. Dann würde der kleinste Vogel es schwer finden, hindurch zu fliegen; denn die Stamme stehen beinahe unmittelbar neben einander und zeigen eine undurch- dringliche Laubbekleidung, welche dieses Rohr bis zum Gipfel bedeckt. Wenn das Rohr geschnitten und so trocken ist, daß es brennt: so ist es die größte Belustigung der Neger, den Busch anzuzünden; die ver- dünnte Luft in den hohlen Abschnitten des Rohrs bricht dann mit einem Knall, der dem einer Muskete gleicht, hindurch; und das Ver-
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