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1. Bd. 3 - S. 165

1838 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Staaten von Nordamerika. 165 Die Urbewohner der Vereinigten Staaten, allgemein bekannt unter dem Namen Indianer, machen jetzt den geringsten Theil der Be- völkerung aus; denn sie haben allmahlig der Civilisation weichen müs- sen, und ihre Anzahl hat sich seit der Niederlassung der Europäer in diesen Gegenden äußerst vermindert. Man berechnete, daß, als die ersten Englischen Niederlassungen in Nordamerika gegründet wurden, nicht weniger, als 2 Millionen der zahlreichen Indianerstamme das weite Gebiet bewohnten, das sich vom Atlantischen bis zum stillen Ozean erstreckt. Einige dieser Stamme waren mächtig, sowohl durch ihre kriegerische Eigenschaften, als durch ihre Zahl. Die Mohawks z. .B., welche mit noch 5 andern Stammen den Oneidas, Tus- caroras, Senecas, Cayugas und Onondagas einen Bun- desstaat bildeten und unter dem Namen der Sechs verbündeten Nationen oder Irokesen bekannt waren, ehemals so zahlreich und so furchtbar durch ihre Vereinigung, ihre Gesetze und ihre Tapfer- keit, so daß sich ihre Macht von den Canadischen Seen bis nach Virginien erstreckte, sind jetzt auf eine kleine Zahl von Individuen zurückgebracht. Eben so sind die Jndianerstamme, die einst die Küsten des Atlantischen Ozeans und überhaupt die heutigen östlichen Staaten der Union bewohnten, größtentheils erloschen; nur ihre Namen existi- ren noch in den Benennungen von Flüssen, Städten und Kantonen. Die wenigen Nachkommen jener Anfangs mächtigen Stamme haben sich, nachdem ihre Vorfahren durch die ersten Europäischen Ansiedler bekämpft und zum Theil aufgerieben worden waren, zerstreut und sind meist mit den in den westlichen Staaten lebenden Indianern ver- schmolzen, aber auch selbst in diesen westlichen Staaten, wo viele Jndianerstamme die Lander des weitläufigen Mississippithales auf beiden Userseiten bewohnten; und innerhalb der Gränzen der heutigen Staaten Georgien, Alabama, Mississippi und Tennessee, so wie in Florida die Seminolen, Creeks, Cherokees, Chartaws und Chickasaws nebst ihren zahlreichen Unterabtheilungen sich befanden, treffen wir jetzt schon sehr wenige Stämme' dieser unglücklichen, zu einem ewigen Wandern verurtheilten Menschenrace an. Den rastlosen Bemühungen der Regierung ist es bis dahin gelungen, die meisten in die westlich vom Mississippi nach den Felsengebirgen zu gelegenen Gegenden zu entfernen, und die wenigen Stamme, welche sich noch auf der Ostseite des Mississippi besinden, werden sehr bald ihren Brüdern in die ihnen von der Regierung angewiesenen Distrikte auf der West- seite des Mississippi, naher dem Felsengebirge folgen müssen. Im Jahre 1836 waren von den verschiedenen auf der Ostseite des Mississippi wohnenden Jndianerstammen 31,200 Individuen in die ihnen auf der Westseite dieses Stroms angewiesenen Distrikte aus- gewandert, und 80,400 waren damals noch auf der Ostseite desselben und sollten gleichfalls dahin auswandern. Die stärksten Stamme darunter sind die Cherokees, Creeks und Choctaws. Letztere,
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