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1. Bd. 3 - S. 174

1838 - Eisleben : Reichardt
174 Amerika. den südlichen Zuflüssen des Yellowstone und Missouri und am Fel- sengebirge umherstreisen. Sie sind sehr räuberisch und spitzbübisch, geschworene Feinde der Trapper und überfallen die Jagdabtheilungen der Weißen, ermorden die einzelnen Trapper und üben auf ihren Zü- gen die wildesten Räubereien aus. Sie sind vortreffliche Reiter und reiten gewöhnlich kleine, kraftvolle Pferde. Im Kriege gehen sie zu Fuß, um sich desto unbemerkter durchs Land schleichen und sich in Dickichten und Schluchten verbergen zu können, da ihre Kriegskunst fast ganz in Hinterhalten und nächtlichen überfallen besteht. Einige führen noch Bogen und Pfeile, die meisten aber Gewehre. Brannt- wein und Tabak lieben sie sehr und geben dafür nicht nur Flinten und Pferde, sondern selbst Weiber und Töchter hin. Mit ihnen stehen die C ro w s, ein. anderer Jndianerstamm, deren Land (s. oben) in der Nahe der Schwarzen Berge liegt und die eben so räuberisch und ver- räterisch wie die Blackfeet sind, in ewigen Kämpfen; denn die Black- feet sind die Erbfeinde der Crows, gegen welche die Feindschaft eine Art Neligionsgrundsatz ist, indem jeder Jndianerstamm, außer gelegent- lichen Gegnern, einen ständigen Feind hat, mit dem keine dauernde Versöhnung möglich ist. Die Sioux oder Si was, Nadowessier, auch D acotas (Verbündete) genannt, sind fast eben fo stark als die Blackfeet und werden nach den neuesten Angaben, zu 27,500 Köpfe angeschlagen. Sie bewohnen einen großen Theil der westlichen Distrikte, der sich 7 Grade in die Breite und eben so weit in die Länge erstreckt, vom 42" bis 49" N. Br., zwischen dem Mississippi und dem Missouri. Diese Gränzen schließen indeß die Assinibolen, einen längst abge- fallenen Dacota-Stamm, der nördlich vom 49" N. Br., also auf Brittischem Gebiete, seine Wohnungen hat, nicht ein. Die Sioux sind sehr kriegerisch und der Schrecken aller benachbarten Völkerschaften. Der Krieg ist ihre herrschende Leidenschaft und in kriegerischen Künsten sind sie weiter als alle ihre Hachbarn; sie wissen Feldverschanzungen von Erde anzulegen, um ihre Weiber und Kinder im Fall eines feindlichen Angriffs zu schützen, sind übrigens gegen die Pelzhändler, die unter ihnen reisen, sehr freundschaftlich, und jeder, kann mit Sicherheit unter ihnen sich aufhalten, der Sorge trägt, ihr Ehrgefühl nicht zu beleidigen. Sie wohnen theils in Zelten von Thierhäuten, die sie mit sich auf ihren Wanderungen führen und bald hier, bald dort aufschlagen, theils in Dörfern in Wohnungen von einer rohen Bauart, die aber doch warm und bequem genug sind. Diese Wohnungen von kreisförmiger Bauart und 30—40 F. im Durchmesser sind von starken Bauholz- stücken erbaut und haben einen 4 F. breiten Eingang, vor welchem eine Art von Portikus ist. Ein in der Mitte des Dachs angebrachtes Loch läßt den Rauch heraus und das Licht hinein. Die Betten und die Sitze sind aus Thierfellen gemacht. Ein von der Erde 3 F. er- höhter Platz und mit dem haarigen Felle eines Bären bedeckt, ist
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