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1. Bd. 3 - S. 185

1838 - Eisleben : Reichardt
“ Vereinigte Staaten von Nordamerika. 185 Stäbe zusammenhalten, sind die Namen der gefallenen Bürger einge- graben. Über der Säule steht die Statue der Siegesgöttin. In den ersten Zeiten war der Sitz der Centralregierung der Vereinig- ten Staaten zu Philadelphia, aber 1790 wurde von den Staaten Ma- ryland und Virginien ein kleiner Distrikt unter dem Namen Colum- bia-Distrikt an die ganze Union abgetreten und darin die Stadt Washington angelegt und zum Sitze des Kongresses oder der Cen- tralregierung bestimmt. Diese neue, jetzige Hauptstadt der Union und Bundesstadt liegt am östlichen Ufer des Potomak und wird im O. von dem östlichen Arme desselben begränzt. Unterhalb der Stadt, im S. derselben vereinigen sich beide Arme und strömen von da, zu einem mächtigen Strome vereinigt, der Chesapeakbai zu. Der Potomak ist tief genug,, um große Schiffe bis zur Stadt Washington, 64 M. von seiner Mündung zu tragen. Durch die Stadt selbst fließt ein elendes Flüßchen, das den stolzen Namen Tiber führt. Diese erst im Entste- hen begriffene Bundesstadt erstreckt sich längs des Potomak, 1 M. von N.w. nach S.o. und | M. von N.o. nach S.w., nimmt 4124 Morgen ein, und ist nach einem sehr regelmäßigen Plane an- gelegt, indem ihre 80—100 ja bis 160 F. breiten Straßen sich nach den 4 Weitgehenden in rechten Winkeln durchschneiden, und an den Durchschnittspunkten sind freie Plätze zur Errichtung von Denkmälern für verdienstvolle Männer der einzelnen Staaten bestimmt. Der Plan ist kolossal und wird schwerlich ausgeführt werden. Nach demselben könnte die Stadt eine Bevölkerung von einer Million Menschen fas- sen, während sie jetzt erst 20,000 E. hat; denn nur erst ein sehe kleiner Theil des ungeheuren Bodenraumes, ist mit Häusern besetzt, und nur wenige Straßen sind so ausgebaut, daß sie den Straßen einer wirklichen Stadt gleichen. An vielen Orten stehen die Häuser einzeln und zerstreut, so daß man oft nicht glaubt, sich in der Mitte einer wirklichen Stadt zu befinden." Ich hatte, sagt der Herzog Bernhard von Weimar, mir keine große Idee von Washington ge- macht; ich fand aber, was ich sah, unter meiner Erwartung. Das Kapitol steht auf einer Anhöhe und soll in die Mitte der Stadt zu stehen kommen; bis jetzt ist es nur von unansehnlichen Häusern und Feldern umgeben, auf welchen gleichfalls kleine Häuser zerstreut ste- hen." Ein anderer Reisender *) macht von Washington folgende Schilderung: Eine breite, noch nicht angebaute Straße führte über eine kleine Anhöhe, und von dieser, schon über \ Stunde innerhalb der Stadt, erblickte ich erst Washington, die Hauptstadt der Union, gleich einem Chaos von Häusern, Villen und prachtvollen Gebäuden, in scheinbarer Regellosigkeit und auf einem ausgebreiteten Terrain zerstreut, vor mir liegen. In einer halben Stunde war ich am Ka- *) Bromme, Reisen durch die Vereinigten Staaten und Ober-Canada. Baltimore, 3 Bande, 1334 und 1833.
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