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1. Bd. 3 - S. 189

1838 - Eisleben : Reichardt
189 Vereinigte Staaten von Nordamerika. in einem 200 F. tiefen Bette majestätisch hinwälzt. Rechts und Links liegen die herrlichen Plantagen, aus deren Mitte sich das luf- tige Wohnhaus des reichen Pflanzers mit den Hütten und Fabrikge- bäuden im Hintergründe erhebt; das Ganze umgürtet mit Orangen, Citronen, Feigen und Bananen, die hier unter freiem Himmel wachsen, bald darauf Gruppen von kleinern Häusern, die sich seit 3 Jahren angelegentlich an das Ufer des Stroms hingemacht haben und die Aussicht in die Stadt zu verbergen scheinen, um das Auge plötzlich desto angenehmer zu überraschen; und nun plötzlich, so wie das pfeil- schnell hinabgleitende Dampfschiff diesen Vorsprung hinter sich hat, in einem Halbzirkel Neu-Orleans in seiner ganzen Herrlichkeit. Der Mississipppi strömt vorher in südlicher Richtung, hier aber nimmt er plötzlich eine östliche Richtung, die er eine Zeitlang verfolgt und so einen vollkommnen Halbzirkel, den Hafen von Neu-Orleans, bildet. Mit einem Blick übersieht man diesen und die niedriger als der Fluß selbst liegende Stadt. Zuerst erblickt man die schmutzigen und plum- pen Flachboote, in denen die Kentuckier ihre Produkte herabgebracht haben und nun zum Verkaufe anbieten. Weiterhin sieht man die bequemern und kunstmäßigern Kielboote mit ihren Waaren; darauf die stolzen Dampfschiffe mit ihren Rauchwolken, die in ungeheuern Massen über die halbe Stadt hinziehen. Nächst diesen die kleineren Seeschiffe, Sloops, Schooner, gewöhnlich von Havana, Mobile, Pen- sacola ; dann die Briggs und zuletzt die großen majestätischen Kauffah- rer, die mit eingelegten Segeln einen Wald von Masten bilden. Was man in Philadelphia und selbst in New-Pork aus mehreren Punkten zerstreut sieht, bietet sich hier dem Auge auf einmal dar. Es ist ein herrlicher Anblick." Die Stadt selbst ist regelmäßig angelegt und bildet ein längliches Viereck, das sich am Ufer des Mississippi hinzieht. Sieben Hauptstra- ßen laufen mit dem Flusse parallel, und werden von 12 Seitenstraßen in rechten Winkeln durchschnitten. Die Straßen sind 40—60 F. breit, durchgehends mit Trottoirs versehen und mit Ausnahme weniger Vorstädte gepflastert. Doch in den Vorstädten, die sich der Stadt ober- und unterhalb'anschließen, haben zwar alle Straßen Trottoirs aber in der Mitte hat erst bei wenigen Straßen derselben die Pflaste- rung begonnen; daher^ hier, wenn es geregnet hat, ein ungeheurer Koth herrscht. Die Häuser in einem Theile der Stadt, besonders die von Nordamerikanern bewohnten, zeichnen sich durch fotibe- Bauart aus, sind von Backsteinen aufgeführt, 3 Stockwerk hoch und größten- theils mit Balkons versehen; viele unter ihnen prachtvoll. In dem übrigen Theile der Stadt ist die Bauart sehr gemischt, größtentheils niedere einstöckige Häuser mit breiten Dächern, die alte Spanische Bauart, die aber von Jahr zu Jahr mehr verschwindet. Die niedere Lage, die große Hitze im Sommer und die vielen die Stadt, besonders auf der Ostseite zwischen den Seen Pontchar-
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