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1. Bd. 3 - S. 225

1838 - Eisleben : Reichardt
Mexico. 225 Die Hauptstadt des Staates und die merkwürdigste Stadt des- selben heißt Mexico (spr. Mvjico) und wurde 1524 von Cortez auf den Trümmern der alten Hauptstadt des Mexicanischen Reichs, die er 1521 zerstört hatte, erbauet. Indeß nimmt sie nur einen Theil des alten Mexico oder Tenochtitlan, wie es damals hieß, ein, indem das letztere weit größer war. Dieses alte Mexico lag auf einer Insel- gruppe des Sees von Tezcuco, wohin vom Lande mehrere über das Wasser hervorragende, vom Grunde des Sees aus mit Steinen auf- gebaute Damme führten. Damals bespülten die Wellen dieses Sees die Mauern der Stadt. Jetzt hat sich der See über Meile von der Stadt zurückgezogen, so daß sie ganz auf dem festen Lande im S.w. des Sees von Tezcuco und nördlich von einem andern kleinern See, Xochimilco genannt, auf einem ebenen Boden, am Kanäle Viga liegt, der aus dem Ehalcosee in den Tezcucosee führt. Das Thal von Tenochtitlan oder Mexico, 7000 F. über der Meeresflache erhaben, liegt auf dem Plateau von Anahuac, auf dem Rücken jener gewaltigen Cordilleren, die das Thal oder Bassin von Mexico mit einem ovalen Felsenring kolossaler Bergmassen umgeben. Dieses Thal hat eine Ovalsorm und ist unstreitig ein gewaltiger Krater der Vor- welt, ohngefahr 11 M. lang und 8 M. breit, von welchem Raum 5 Seen einen bedeutenden Theil einnehmen, und wahrscheinlich war einst dieses ganze Thal ein mit Wasser angefülltes Becken, von dem die gegenwärtigen Seen nur schwache Überreste sind. Der gewaltige Gebirgskamm, welcher das Thal von Mexico umgiebt und gleichsam die alten Kraterwände bildet, hat ohngefahr 40 M. im Umfang. Auf der Südseite, besonders gegen S.o. ist er am höchsten, da er die bei- den großen Vulkane, den Popocatepetl und Jtztaccihuatl enthalt, an welche sich die übrigen Kegelspitzen bis zum Vulkan von Toluca an- schließen. Eine Reihe von 5 Seen, die sich aus dem Mittelpunkte des Thales stufenweise über einander erheben, durchzieht dasselbe von N. nach S. Sie heißen der Zumpango, der nördlichste unter allen, der San Christobal, der Tezcuco, der größte unter ihnen, der Tochimilco und der Chalco, der südlichste und von dem Zcochi- milco nur durch einen schmalen Damm abgeschnitten. Die Verschie- denheit der Höhe der Wasserspiegel dieser Seen verursacht häufige und große Überschwemmungen der Stadt Mexico. Da nämlich 4 dieser Seen viel höher liegen als der Tezcuco, der fast einerlei Niveau mit dem Boden von Mexico hat, so fließen sie in diesen ab und veran- lassen häufig ein Austreten feiner Gewässer, so daß alle Straßen der Stadt oft mehrere Fuß hoch damit bedeckt werden. Diesem Nach- theil hat man daher schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts durch kostspielige Anlegung von Dämmen und besonders eines großen Ab- zugkanales (Desague) abzuhelfen gesucht. Dieser berühmte Desague, ein wahres Riesenwerk, das die größte Bewunderung verdient, wurde Cannabich's Hülfsbuch. Iii. Band. 15
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