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1. Bd. 3 - S. 231

1838 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Staaten von Mittelamerika. 231 Die Vereinigten Staaten von Mittel- oder Central-Amerika (vormals Guatemala). Einen Theil dieser Länder lernten die Europäer früher kennen, als Eortez Mexico eroberte. Schon Columbus war aus seiner vierten Entdeckungsreise 1502 an einigen Punkten der Nordküste ans Land gestiegen, und 1516 hatten Ponce und Hurtado, so wie 1522 Davila die Südküste besucht. Das Land war damals von verschie- denen Volksstämmen bewohnt, die zum Theil fast auf derselben Stufe der Civilisation sich befanden, als die Azteken in Mexico. Vorzüglich waren die Quiches (Kitsches) das zahlreichste, civilisirteste und mäch- tigste Volk in Guatemala, das unter einem Könige stand, dessen Haupt- stadt Utatlan die größte und reichste Stadt im ganzen Lande war und eine sehr starke Bevölkerung hatte. In der Mitte derselben erhob sich der königliche Pallast, der, nach den Beschreibungen der Spanier, an Pracht und Größe mit dem des Montezuma in Mexico wetteiferte. Aus verschiedenfarbigen gehauenen Steinen erbaut, hatte er 728 Schritte in der Länge und 376 in der Breite und bestand aus 6 Hauptthei- len. Außerhalb dieses Pallastes war noch ein großes Gebäude, worin 5000—6000 Knaben von 70 Lehrern unterrichtet und erzogen wur- den. Von dieser prachtvollen Hauptstadt finden sich noch Ruinen bei dem Städtchen oder Dorfe Quiche in dem besondern Staate Gua- temala. Die Fürsten dieser Länder, da sie Kunde von der Eroberung Mexicos durch Cortez erhalten hatten, fürchteten mit Recht, daß auch die Spanier hieher kommen würden und suchten daher durch Unter- handlungen und Gesandschaften der ihnen drohenden Gefahr vorzu- beugen; und einer von den Fürsten oder Kaziken erklärte sich freiwillig für einen Vasallen der Krone Spaniens. Allein Cortez schickte unter Anführung des Pedro von Alvarado ein Heer, das 1524 ein- drang, die Einwohner besiegte, einen großen Theil des Landes eroberte und in demselben Jahre den ersten Spanischen Waffenplatz in diesen Gegenden, die Stadt Guatemalavieja gründete. Von hier aus verbreiteten die Spanier ihre Eroberungen auch über die östlichen Ge- genden und schon 1548 war das ganze Land bis an den Isthmus chnen unterworfen. Nur die wilden Völkerschaften, die das Innere des Staates Honduras bewohnen, die Taucas, Moscos und Poyaks vermochten sie zu keiner Zeit weder zur Unterwerfung, noch zum Christenthum zu bewegen und die von ihnen bewohnten Land- schaften Taguzgalpa und Tolagalpa sind bis jetzt im Besitze dieser wilden Indianer geblieben. Keine Kolonie hat bei ihrer Eroberung den Spaniern weniger Blut gekostet als Guatemala und in keiner fügten sich die Eingebornen so geduldig dem neuen Joche und nahmen das Christenthum so willig an als hier. Vorzüglich trug der menschenfreundliche de las Casas,
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