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1. Bd. 3 - S. 245

1838 - Eisleben : Reichardt
Wsstindi en. 245 gens ist dieser Vogel von der Größe einer Schwarzdrossel und gehört zu der Gattung der Drosseln. Auf dem Rücken ist sein Gefieder aschgrau oder ein dunkles Braun, am Bauche weißlich. Wenn man den Spottvogel im Hause halt und er sich seiner musikalischen Laune recht nach Herzenslust überlaßt, so muß man über seine Leistungen wirklich erstaunen. Ec pfeift dem Hunde so tauschend, daß dieser aufspringt, mit dem Schwänze wedelt und auf seinen Herrn zulauft. Er pipset wie ein Küchlein, das man getreten hat, und so- gleich eilt die Henne mit aufgesträubten Federn und ausgebreiteten Flügeln gluchzend herbei, um ihre Brut in Schutz zu nehmen. Dann hört man tauschend das Bellen des Hundes, das Miauen der Katze, das Rollen eines Schubkarrens, das Knarren der Wetterfahne bei star- kem Winde nachgeahmt. Lehrt man ihn ein auch noch so langes Lied, so wiederholt er es ganz und sehr genau. Er giebt das Wirbeln des Kanarienvogels, und die schmetternden Töne der Virginischen Nachti- gall oder des Cardinal-Vogels mit einer solchen Vollendung wieder, daß die Sänger, die er nachahmt, endlich aus Eifersucht verstummen, wahrend ihre Besiegung seinen Eifer nur noch mehr befeuert. Ein Westindien eigenthümliches Produkt, das hauptsächlich die Insel Jamaica erzeugt, ist der Piment, welcher auch Jamaica- Pfeffer, Englisches Gewürz, Nelkenpfeffer, neues Ge- würz heißt und ein Gewürz ist, daß in Hinsicht des Geschmacks zwi- schen dem Pfeffer und den Gewürznelken in der Mitte steht, und nicht allein in der Haushaltung als Gewürz an Speisen, sondern auch in der Medizin gebraucht wird. Der Baum, dessen Früchte dieses Ge- würz geben, wächst wild in großer Menge auf der Nordfeite der Insel Jamaica, ist einer der schönsten Bäume der Insel, wird gegen 30 F. hoch, hat feine dunkelgrüne, kurz gestielte Blätter, weiße Blüthen in dichten doldenartigen Rispen und runde schwarze, beerenartige Früchte und verleiht, wenn er in voller Blüthe sieht, der Gegend außerordent- lichen Reiz, und seine zahlreichen Blüthen verbreiten bei dem leisesten Lusthauche die köstlichsten Wohlgerüche. In den Monaten Julius und August blühen die Bäume und die Beeren müssen, bald nach- dem die Blüthe vorbei ist, gesammelt werden, weil, wenn man sie auf dem Baume reifen läßt, das feuchte, klebrige Fleisch schwer zu trocknen ist. Die Beeren werden mit der Hand gepflückt, alsdann eine Woche lang in der Sonne ausgebreitet, und können, sobald sie vollkommen trocken sind, sogleich verkauft werden. Ein einziger Baum trägt bis- weilen 150 Pf. Früchte oder 1 Etr. trocknes Gewürz, indem gemei- niglich | eintrocknet. Jährlich liefert Jamaica eine große Menge Pi- ment; 1812 an 2,700,000 Pfund. Übrigens ist die Kultur des Piments ganz kunstlos; die Bäume wachsen zu den reizendsten Hai- nen heran und erfordern wenig Pflege. Bemerkenswerth ist es, daß Versuche, die jungen Pflanzen zu versetzen, oder in anderen Gegenoen
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