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1. Bd. 3 - S. 326

1838 - Eisleben : Reichardt
326 Amerika. Thal vvn Luringaneho öffnet, durch welches der aus den Gebirgen kommende Rimac fließt, von da seinen Lauf längs der an seinem linken Ufer gelegenen Stadt verfolgt, und dann sich ins Meer ergießt. Auf dem rechten Ufer des Flusses liegt die von den armem Klassen bewohnte Vorstadt San Lazaro, welche eine Brücke mit der eigentli- chen Stadt verbindet. Diese steinerne prächtige Brücke hat 5 zirkel- förmige Bogen, und an beiden Geländern der Brücke befinden sich steinerne Bänke, die des Abends bei der eintretenden angenehmen Kühle von den Einwohnern besetzt sind, welche von dort eine angenehme Aussicht über die Berge und den rasch dahin eilenden Fluß haben, den man, wenn in dem Gebirge kein Regen gefallen oder Schnee ge- schmolzen ist, bequem durchwaten kann. Ist dies aber der Fall, so schwillt er zu einem fürchterlichen Strom an, der nur mit der äußer- sten Vorsicht zu befahren ist. Der Reisende, der zur See nach Lima kommt, betritt zuerst das Land zu Callao das li M. von der Hauptstadt gelegen, als deren Hafen angesehen werden kann. Von Callao führt eine Kunststraße nach Lima, das von dieser aus mit seinen vielen kuppelsörmigen Thür- men, Domen und Säulenhallen, welche Ähnlichkeit mit Moscheen ha- den, ein schönes Ansehen, fast wie einer Maurischen Stadt darbietet, so daß die Erwartung des Reisenden sehr erregt wird, und besonders hoch steigt durch das herrliche Eingangsthor auf dieser Seite, das einen schönen dreifachen Bogen mit Säulen zeigt. Allein beim Eintritt in die Stadt selbst sieht der Reisende seine gespannte Erwartung aufs Unangenehmste getäuscht; denn er befindet sich auf einer langen Straße, mit niedrigen Häusern besetzt, ohne Glasfenster, und mit klei- nen Läden, deren Waaren auf Tischen ausgelegt sind. Eine Volks- menge von allen Farben, vom schwarzen Afrikaner bis zum rothbacki- gen Biscayer treibt sich auf den Straßen umher, und bietet für den Europäer ein ganz -neues Schauspiel. Übrigens ist die Stadt, die einen Halbkreis bildet, regelmäßig ge- baut, ihre Straßen, meistens 23 F. breit, sind gerade und durchschnei- den einander in rechten Winkeln, so daß dadurch 137 Quadrate ent- stehen. Die Länge der Stadt beträgt von O. nach W. etwa eine Stunde und die Breite von der Brücke über den Rimac bis zur Stadtmauer f Stunde. Wegen der häufigen Erdbeben sind die Häu- ser niedrig, die höchsten zweistöckig und mit Balkons versehen, in der Regel aber einstöckig. Das Äußere derselben nimmt sich um so we- niger Vortheilhaft aus, als sie vorn heraus keine Glasfenster haben; hierzu kommen flache Dächer, auf denen man herumspazieren kann und auf welchen man zuweilen Blumen und Zierpflanzen erblickt. Die Häuser sind von Backsteinen und von Fachwerk, haben aber einen Überzug von Gyps, so daß sie massiv zu seyn scheinen. Auch sind oft allerlei Verzierungen und Freskomalereien auf den Mauern dersel-
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