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1. Bd. 3 - S. 340

1838 - Eisleben : Reichardt
í 340 Amerika. nachdem der Kampf viele Jahre hindurch mit abwechselndem Er- folg fortgedauert hatte, wurde 1663 ein dauernder Frieden mit den Araukanen geschlossen und der Fluß Biobio als Gränze beider Gebiete festgesetzt, wo man noch jetzt das Fort San Pedro, ein wenig südlich von der Mündung des Biobio findet. Wahrend dieser langwierigen Kämpfe mit den Araukanen war die Kolonisation in Chile, das über- dies durch die Anfalle Englischer und Holländischer Freibeuter an den Küsten sehr zu leiden hatte, nur langsam vorgeschritten. Erst 1742 konnte man das Land in Provinzen und die Kolonisten in Ortschaften vertheilen. Zwar entstand 1770 ein neuer blutiger Krieg mit den Araukanen, wurde aber 1773 durch einen Frieden beendigt, von wel- cher Zeit an Chile einer langen Ruhe genoß, worin sich der Wohl- stand der Provinz ungemein hob, wiewohl die Araukanen sich im Besitze ihrer Freiheit und Unabhängigkeit behaupteten; und keiner der 46 Generalkapitäns oder Statthalter Chiles, die bis 1782 Nachfol- ger Valdivias waren, konnte sich rühmen, die Araukanen bezwungen zu haben. Bis zum I. 1810 war Spanien im ruhigen Besitz dieser Pro- vinz, der südlichsten aller seiner Kolonien, die eine besondere General- kapitanerie oder Generalhauptmannschast bildete, aber in dem genannten Jahre entzündete sich der Funke der Revolution auch unter den bis dahin ruhig gebliebenen Chilesen. Man verjagte den Spanischen Ge- neralkapitan und errichtete eine Regierungsjunta. Und da nur sehr wenig Spanier in dieser, von jeher wenig beachteten Kolonie sich be- fanden, so ging die Revolution sehr leicht und ohne alles Blutvergie- ßen von Statten. Die Junta handelte indessen immer im Namen Ferdinands Vii., Königs von Spanien, und die Verbindung mit dem Vizekönigreich Peru blieb ununterbrochen. Indessen bildete sich aber 1811 ein Nationalkongreß zu Santjago, der die freisinnigsten Beschlüsse faßte. Alles schien dem jungen Freistaate eine glückliche Zukunft zu versprechen, als der Ehrgeiz der drei Brüder Carrera den ruhigen Gang der Revolution hemmte. Diese alle drei Offiziere und bei den Truppen beliebt, wußten sich durch ihre demokratischen Grund- sätze im Volke eine Parthei zu bilden, ergriffen am Schluffe des Jahres 1811 die Ruder der Regierung, lösten den Kongreß auf und bildeten eine Junta, an deren Spitze einer von ihnen stand, und durch deren ungeschicktes Benehmen an die Stelle der frühern Eintracht Spaltung und Unzufriedenheit der Chilesen traten. Der Vizekönig von Peru benutzte diese herrschende Uneinigkeit, um Chile der Spani- schen Herrschaft wieder zu unterwerfen, was ihm auch 1814 gelang, worauf die Spanier auf das Grausamste gegen die Bewohner ver- fuhren. Dieser traurige Zustand der Unterjochung Chile's dauerte über zwei Jahre lang bis 1816, wo der tapfre San Martin, Ge- neral der la Plata-Republik, von Mendoza aus mit einem kleinen Truppenkorps, als ein zweiter Hannibal, durch den Paß von Uspallata
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