1. Bd. 3
- S. 482
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Australien.
den genannt) und mehrere andere Inseln, und der Spanier Torres
die nach ihm benannte Straße zwischen Neuguinea und Neuholland
entdeckte. Ferner entdeckten theils im ersten Viertel, theils in der
ersten Halste des 17. Jahrhunderts die Holländer Dirk Hartigs,
Scheuten, Witt, van Cdels, Nuits und Tasman außer
mehreren der sogenannten niedrigen, flachen Inseln, Neu-Ireland,
Neuholland, van Diemens-Insel (jetzt nach seinem Entdecker auch
Tasmania genannt) Neuseeland, die Fidschi- und die Freundschafts-
Inseln. Die zweite Halste des 17. Jahrhunderts aber war arm an
Entdeckungen; nur am Schlüsse desselben entdeckte der Britte Dam-
pier Neubritannien und einige andere Inseln.
Hierauf verflloß ein Zeitraum von mehr als 60 Jahren, ohne
daß bedeutendes für die weitere Erforschung des großen Ozeans ge-
schah, außer daß in den I. 1721 und 1722 der Holländer Rog-
geween die Osterinsel und mehrere von den niedrigen, flachen In-
seln entdeckte. Aber von dem I. 1765 an begann man aufs Neue
eifrig sich mit der Untersuchung des großen Ozeans zu beschäftigen.
Den Anfang machten die Britten Byron, Wallis und Carte-
ret, durch welche viele der niedrigen, flachen Inseln, so wie auch
Neu-Jreland und die Admiralitäts-Inseln entdeckt wurden, und der
Franzose Bougainville, welcher die Louisiade und die Schifferin-
seln entdeckte. Nun aber folgte ein Mann, der Britte Cook, der
in der Entdeckungsgeschichte Australiens Epoche macht und auf seinen
dreimaligen Weltumseglungen in den I. 1768 bis 1779 sowohl die
Kunde von den bereits vorhandenen Inseln berichtigte und vermehrte,
als auch früher entdeckte Inseln wieder auffand, den neuen Entde-
ckungen jene von Neu-Kaledonien, dem Mandschia- oder Cook-Archi-
pel und von den Sandwich-Inseln zufügte und zuerst die Meerenge
zwischen Neuguinea und Neuholland durchschiffte — und so die Er-
forschung der Umrisse Australiens gewissermaßen vollendete. Leider
wurde dieser große und thätige Mann auf Owaihi, einer der Sand-
wich-Inseln den 14. Februar 1779 in einem Streite mit den Ein-
wohnern erschlagen. Von den übrigen Seefahrern, die nach Cook
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich um die weitere Er-
forschung Australiens verdient machten, nennen wir vorzüglich die
Britten: Wilson, welcher die in Vergessenheit gerathenen Pelew-
Jnseln wiederauffand, Bligh, Marshall, Gilbert, Edwards,
Vancouver, Hunter, Buttler, Baß rc.; die Franzosen: La
Peyrouse, D'entrecafteaux und March and und der Nord-
amerikaner Ingraham, durch welche theils neue Inseln entdeckt,
theils schon früher entdeckte naher untersucht wurden.
Im 19. Jahrhunderte eröffnen die Entdeckungsreisen im großen
Ozean die Franzosen mit Baud in, welcher, so wie die Britten
)