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1. Bd. 3 - S. 539

1838 - Eisleben : Reichardt
Neuseeland. 539 neuesten und genauesten Nachrichten über dieses wichtige Land und seine Bewohner. Auch haben die neuern Forschungen gezeigt, daß das, was man bisber für eine Halbinsel der südlichen Insel hielt, eine Insel ist, welche durch die Foveaux-Straße ganz davon getrennt wird, so daß also Neuseeland aus 3 Inseln besteht, der nördlichen (Ea- heinomauwe von den Eingebornen genannt), der mittlern (Tawai- punamu bei den Eingebornen) und der südlichen Insel, auch Ste- wart- oder Stuarts-Insel genannt. Ganz Neuseeland kommt nach den neuern Angaben, an Größe ohngefähr den beiden Ländern Schottland und Ireland gleich. Alle Reisenden stimmen darin überein, daß Neuseeland eins der schönsten Lander sey. Andere Länder besitzen vielleicht eine größere Verschiedenheit des Klimas, oder bringen eine größere Mannigfaltigkeit tropischer Früchte hervor, aber keins wird Neuseeland in Hinsicht auf reiche und mannigfache abwechselnde Landschaften und überhaupt auf alles, was in der Natur dem Auge als schön und erhaben erscheint, übertreffen. Das ganze Land ist voller Hügel und Berge, deren Ket- ten von N. nach S. streichen. Einige sind kahl oder bloß mit Farn- kräutern bedeckt, andere dagegen mit den herrlichsten Waldungen in mannigfaltigem und herrlichem Blätterschmucke bekleidet. Vorzüglich ziehen die Blicke des Reisenden auf sich die hohen Gebirge, deren Gipfel mit Wolken umgeben oder in Schnee eingehüllt sind, und in rie- senhafter Größe über die bescheidnem Hügel rings um sie her empor steigen. Einige von diesen Bergen erheben sich mehr als 14,000 F. über den Meeresspiegel. Ihre Abhänge sind mit Waldungen ge- schmückt und ihr ganzes Aussehen ist auffallend reich und groß. Da- bei hat Neuseeland große und schöne Seen, viele zum Theil schiff- bare Flüsse, herrliche Wasserfalle, treffliche Häfen und Buchten und ein schönes, gesundes Klima, eben so entsernt von drückender Hitze als rauher Kalte. Schneller Temperaturwechsel tritt hier eben so we- nig ein, als Dürre, Überschwemmung, Orkane oder andere nachtheili- ge Witterungsveränderungen. Der fruchtbare Boden tragt nicht al- lein eine Menge einheimischer Früchte, sondern auch die Europäischen Getreidearten und Früchte, die man jetzt hier bauet, gedeihen sehr gut so wie der Überfluß an vortrefflichen Weiden die Viehzucht begünstigt. Ein ganz besonderer Zug im Eharakter dieses Landes ist das Farn- kraut, welches überall aufs Üppigste wuchert. Auf gutem Boden wird es 9 —10 F. hoch und die Stengel verflechten sich so dicht in einander, daß man sich mit dem Beile einen Weg hindurch bahnen muß. Selbst die gewöhnlichen Fußpfade der Eingebornen werden, so- bald man sie längere Zeit nicht betritt, häufig so von diesen Pflan- zen bedeckt, daß man ihrer nur mit großer Mühe sich bedienen kann. Die Wälder Neuseelands sind wahrhaft prachtvoll und im äußern Ansehen ganz verschieden von denen in Neuholland. Sie haben ei- nen Überfluß an brauchbarem und zum Theil sehr dauerhaftem Stamm-
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