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1. Bd. 3 - S. 542

1838 - Eisleben : Reichardt
542 Australien. gleichen eine Art von Harz, die sich sehr gut beim Schiffbau anwen- den läßt. Das Gummi wird von den Eingebornen gekauet und hin- terlaßt auf der Zunge einen angenehmen Geschmack. Auch in den Ästen und selbst in den Blattern ist dieses Gummi enthalten. Der Kauri wachst theils auf den Abhangen steiler Berge, theils in tiefen Thalern, verlangt aber einen festen und thonigen Boden. Ein anderes merkwürdiges Produkt des Pflanzenreichs ist die Theemyrthe, welche in den Wäldern, wo sie Schutz gegen die Witterung har, ein bedeutender Baum, oft von 30 bis 40 F. Höhe wird, hingegen in andern weniger gestützten Gegenden nicht höher als 6 bis 0 F. hoch wächst. Die Zweige haben kein Laub, bloß der Stamm ist belaubt. Die weißen Blüthen kommen oben am Wipfel zum Vorschein und sind von bewundernswürdiger Schönheit. Aus den Blattern wird ein heilsamer, aromatischer und antiskorbutischer Thee bereitet. Bei dem ersten Aufgusse geben die Blatter einen an- genehmen, aromatischen, bei dem zweiten einen bittern Geschmack, der vorzüglich gegen den Skorbut hilft. — Ein antiskorbutisches Bier, laßt sich auch aus der Neuseeländischen Sproßtanne brauen, die oft 100 F. hoch und 10 F. dick wird, indem man dazu ihre Na- deln benutzt. Ein dieser Insel eigenthümliches Produkt ist der Neuseelän- dische Flachs (Phormium tenax), eine am Ufer der Wald- bache und in Gründen in Menge wachsende Pflanze, welche 5 — 7 F. hoch wird und Ähnlichkeit mit der Schwertlilie hat, doch ist der Stengel weit dicker. Die schwertförmigen, oben dunkelgrünen und unten rothgestreiften Blatter sind 2 — 4 F. lang und 1—2 Zoll breit. Aus der Mitte derselben steigt der Schaft auf, welcher an der Spitze viele rothe oder gelbe Blüthen tragt. Aus den Fasern der Blatter gewinnen die Eingebornen Flachs oder Hanf und machen da- von einen mannigfaltigen Gebrauch, indem sie daraus Matten. Zeuge, Seile und Fischnetze verfertigen. Dieser Flachs hat ein seidenartiges Ansehen und die daraus verfertigten Taue und Stricke sollen dop- pelt so stark seyn als die aus Hanf. Es wird viel von diesem Flachs ausgeführt *), und fehlte es nicht an Arbeitern und Werkzeugen zur gehörigen Zubereitung, so würde der Flachshandel eine fast unbere- chenbare Quelle des Reichthums für diejenigen werden, die sich damit beschäftigen; wie die Arbeit jetzt von den Eingebornen betrieben wird ist sie höchst zeitraubend und mühsam. Jedes Blatt wird einzeln zubereitet und muß auf verschiedene Arten behandelt werden, ehe es zum Verkauf tauglich ist. Im südlichen Frankreich wird jetzt dieser Neuseeländischer Flachs mit dem glücklichsten Erfolg gebaut, und es besteht daselbst zu Pont Remy eine große Fabrik, welche bloß solchen *) 1835 erhielt die Brittische Kolonie in Ncusüdwales für 14,000 Pf. Sterling Neuseeländischen Flachs.
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