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1. Bd. 3 - S. 561

1838 - Eisleben : Reichardt
A Pelew-Jnseln. 561 und hierauf beschlossen, daß die Eingebornen den Fremden kn Aus- besserung ihrer Schaluppe und in Erbauung eines Kanots helfen soll- ten. Sofort wollten sie sich zur Aufsuchung irgend eines aus Ehina kommenden oder dahin segelnden Fahrzeugs einschiffen. Als Preis für ihre Losgebung sollten die Bewohner Babel-thu-up Flinten, Mu- nition, Kamme, Gürtel und einige Stahlwaaren erhalten. Mit Hül- fe elender Werkzeuge ward das Kanot ausgehöhlt und man fuhr ab. 4 Mann nahmen in der Schaluppe, 4 in dem Kanot Platz; die letztem wurden von 3 Eingebornen begleitet, welche die versprochene Ranzion in Empfang nehmen sollten. Nachdem sie abgefahren waren und einen Otagigen Sturm aus- gestanden hatten, nahet ihnen ein Geschwader von 18 Kanots von verschiedener Größe, die mit nackten Wilden bemannt waren. Mit geschwungener Keule stürzten sich diese auf ihren Raub, warfen die Amerikaner über Bord und zertrümmern die Schaluppe. Nur mit großer Mühe ward den Gefangenen das Leben geschenkt und diese an das Land gebracht, wo ausgelassene Tanze um sie her aufgeführt werden. Diese Wilden waren nicht mehr die mitleidigen Bewohner der Insel Babel-thu-up. Die Weiber forderten durch ihr Geschrei zur Ermordung der Gefangenen auf; man stritt sich lange darum, wem sie angehören sollten, wobei die Unglücklichen schwer verwundet wurden. Endlich nachdem die Theilung beendigt war, führte man sie in den Tempel des Gottes Ven nie Parris; dort erhielten sie einige Nahrung, deren sie so sehr bedurften. Nackt, ausgehungert, befanden sie sich jetzt auf einer kleinen, den Reisenden kaum bekann- ten Felseninsel. Zwei Jahre lang war sie Holdens Gefängniß. Sie wird gebildet durch ein großes über die See hervorragendes Korallen- riff, das mit'einer dünnen Lage Erde überdeckt ist. Die Korallenbank, die unter dem Wasser fortlauft, führt auf den Landkarten die 3 Na- men: Insel Nievil, Insel Johnston und North-Jnsel; von den Eingebornen wird sie Insel To die genannt und ist die südlich- ste der Pelew-Jnseln. Die Eingebornen erinnern sich nicht, je einen Weißen gesehen oder von ihren Vatern davon reden gehört zu haben. Ihre Haut ist kupferfarbig, aber nickt sehr dunkel. Ihre Zähne, merkwürdig durch ihre ausgezeichnete Kraft, zermalmen ohne Mühe die Schale der Kokosnuß. Sie schwärzen ihre Zähne nicht, wie die andern Bewohner der Pelew-Jnseln, denen sie übrigens durch die vor- stehenden Backenknochen und die Breite ihrer platten Nase gleichen. Ihre Nahrung besteht aus den Früchten des Kokosbaums und aus Fischen, welche sie in geringer Zahl mit sehr schlechten Angeln fan- gen. Sie sind stolz auf ihren Haarwuchs, auf den sie besondere Sorgfalt verwenden, und der befeuchtet mit dem Öl der Kokosnuß, bis auf die Hüften herabfallt. Sie begrüßen sich, indem sie sich ge- genseitig umarmen, wobei die Nasenspitzen sich berühren. 300 bis 400 Menschen bewohnen die 3 kleinen Dörfer, welche auf diesem un- Cannabich's Hülssbuch. Iii. Band. 36
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