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1. Bd. 3 - S. 570

1838 - Eisleben : Reichardt
570 Australien. te — und endlich der Russische Kapitän Ch römischen ko, der auf zwei Reisen 1829 und 1831 mehrere Gruppen in Ralick und Ra- dack aufnahm. Zu den nutzbarsten Gewachsen dieses Archipels gehört der Panda- nus, ein Baum oder Strauch mit einem oft baumartigen Stengel, von dem es an 30 Arten giebt, die sich aber nicht allein auf den Australischen Inseln, sondern auch in Südasien, auf den südafrikani- schen Jnfeln und 2 Arten im tropischen Amerika finden. Auf vie- len Inseln des Mulgrave-Archipels macht die Pandanusfrucht das vornehmste Nahrungsmittel aus. Auch ist der Pandanus darum sehr schätzbar, weil er wild auf dem dürrsten Strande, wo die Vegetation erst angefangen hat, wächst, den Boden dünget durch die vielen Blät- ter, die er abwirft, und in den feuchten Niederungen wuchert. Ec wird außerdem mit Fleiß angebaut. Die zusammengesetzten, faserigen Steinfrüchte, aus denen die kugelförmige Frucht besteht, enthalten ei- nen aromatischen Saft. Um diesen zu genießen, klopft man die Frucht mit einem Steine weich und saugt die Fasern aus. Die Frucht selbst wird in Gruben gebacken und daraus Mogan bereitet, ein würziges trocknes Konfekt, das sorgfältig aufbewahrt und für See- reisen aufgespart bleibt. Dieser Mogan wird nämlich so zubereitet, daß man den Steinfrüchten, wie sie aus der Backgrube kommen, den verdickten Saft über den Rand einer Muschel auskratzt, dann auf einen mit Blättern belegten Rost ausbreitet, über ein gelindes Kohlen- feuer der Sonne aussetzt und ausdörrt. Die dünne Scheibe, sobald als sie gehörig getrocknet ist, wird dicht auf sich selbst zusammen- gerollt und das Zusammengerollte wird dann in Blättern des Bau- mes sauber eingehüllt. Aus den Blättern des Pandanus weben die Weiber Matten zu Schürzen, zu Segeln und zu ihrem Lager. Die wohlriechenden Blüthen verbreiten, in den Wohnungen aufgehängt, wochenlang den angenehmsten Geruch. Besonders wohlriechend sind die schneeweißen Blüthen einer Pandanusart, die daher auch die wohl- riechendste Pandane (Pandanus odoratissimus) heißt. Sie hat einen schenkeldicken, 10—18 F. hohen Stengel, der am un- tern Theile viele runde, armsdicke Wurzeln als Stütze in die Erde hinabschickt, meergrüne, 3 F. lange und unten 2 F. breite Blätter und eine der Ananas ähnliche Frucht, welche sehr groß und aus zahl- reichen Steinfrüchten zusammengesetzt ist. Die Einwohner sind von der Ozeanischen oder vielleicht von der Mongol-Pelasgifchen Race, gutgewachsen und wohlgebildet, mit lan- gen schwarzen Haaren, schönen weißen Zahnen und schwarzen Augen, theils von dunklerer, theils von hellerer Hautfarbe. Sie erschienen den Seefahrern als ein freundliches, harmloses Volk, munter, für Frohsinn und Geselligkeit gestimmt, gefcheidt und sinnreich; sie kamen den Russen unter Kotzebue freundschaftlich entgegen und schienen nur Anfangs das Gefühl ihrer Ueberlegenheit zu scheuen. Vertrauen
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