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1. Bd. 3 - S. 577

1838 - Eisleben : Reichardt
Freundschafts-Inseln. 577 und ihre Bewohner lenkte. Nach ihm sind sie von vielen andern Seefahrern und Reisenden besucht worden, von denen insbesondere der Britte Mariner, der sich 4 Jahre lang 1806 bis 1811 auf der Hauptinsel aufhielt, ausführliche Nachrichten von diesen Inseln und ihren Bewohnern mitgetheilt hat *). Den Namen Tonga- Archipel führt derselbe von der Hauptinsel; Freundschafts-Inseln nannte sie Cook, weil die gutmüthigen Bewohner derselben ihn freund- schaftlich aufnahmen. In den neuesten Zeiten ist von Vrittischen Missionars das Christenthum hier verkündigt worben, und ein Theil der Insulaner hat dasselbe angenommen, woraus bereits in den net- ten Hausern, in der Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen entstanden sind. Ein Reisender (Bennett), der 1829 auf der Hauptinsel war, fand die Wohngebäude der Missionare, neben denen zunächst sich eine kleine Kapelle befand, von Holz erbaut und mehrere Zimmer enthaltend, die durch Scheidewände von Schilfrohr von einander getrennt waren. Das Dach war mit Pandanus- oder auch mit Kokosblattern gedeckt; auch kleine Fenster waren an diesen Gebäuden angebracht, die er überhaupt so bequem und wohnlich als möglich eingerichtet fand. Derselbe machte wahrend seines Aufenthal- tes mehrere Ausflüge ins Innere der Hauptinsel Tonga und verwun- derte sich über die allenthalben herrschende Fruchtbarkeit dieser Insel, welcher die Üppigkeit des Bodens die Gestalt eines wahren Gartens giebt. Auf diesen Wanderungen brachten die vornehmsten Bewohner der Dörfer, durch welche Bennett und seine Begleiter kamen, ihnen Früchte mnd Nahrungsmittel, und eine Menge Eingeborner ging mit ihnen und trug ihre Gewehre und Gepäck. Niemals bemerkten aber die Reisenden nur den geringsten Diebstahl. Jedes Dorf hat ein zur Aufnahme von Fremden bestimmtes Haus. Bennett besuchte auch den König dieser Hauptinsel des ganzen Archipels, welcher Tubu hieß und auf dessen Gesichtszügen sich die Gutmütigkeit aussprach. Seine Haltung und sein Benehmen war voll Würde, seine Kleidung bestand in einem einfachen weißen Hem- de und einem Nocke von inländischem Zeuge, der um die Lenden ge- schlagen war. Als Bennet zu dem Könige kam, war derselbe eben beschäftigt, die Huldigungen und Geschenke von den Häuptlingen ei- niger entlegenen Bezirke in Empfang zu nehmen. Nachdem diese Geschenke in Empfang genommen worden waren, schritt die Versamm- lung zur Bereitung und zum Genusse des Kava. Dies ist eine Art berauschenden Getränks, das aus den gekauten Wurzeln der Ava, eines Pfefferstrauchs (Piper meld^siieum) auf folgende Weise zu- *) William Mariner, Nachrichten über die Freundschaftlichen- oder die Tonga-Inseln. Aus dem Englischen im Auszuge übersetzt. Weimar, Cannabich's Hülfsbuch. Ui. Band. 37
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