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1. Bd. 3 - S. 581

1838 - Eisleben : Reichardt
Schiffer-Inseln. 581 durch die Religion und durch das Herkommen, das er nicht zu ver- letzen wagen darf, in seiner Willkühc beschrankt. Auch behaupten die Ellis oder Häuptlinge einen gewissen Einfluß. Manches von den bisher erwähnten Verhältnissen dieser Insu- laner mag sich wohl jetzt, seitdem das Christenthum zum Theil Ein- gang bei ihnen gefunden hat, verändert haben. Schon früher halten sie in der Civilisation bedeutende Fortschritte gemacht, und es laßt sich also wohl erwarten, daß sie gegenwärtig weiter vorgeschritten sind. Jetzt bedienen sie sich auch der Feuergewehre, da sie sonst bloß Keu- len, Bogen, Pfeile, Wurfspeere und Schleudern hatten. Ihren aus Casuarinenholz verfertigten Keulen wissen sie eine geschmackvolle Form zu geben. Aus den biegsamen Zweigen des Kokosnußbaumes ma- chen sie Kamme, aus den Pandanusblattern gewöhnliche Matten und aus dem Baste des Papiermaulbeerbaumes (B. Ii., 692), wel- cher hier Hiapo heißt, ein dem Kattun gleichendes Zeug (Ugiata genannt), woraus sie ihre Kleidung sich bereiten. Außerdem verfer- tigen sie noch feinere Matten, Netze, Stricke, Schnüren, Körbe rc., und haben bedeckte Boote, worauf ein kleines Haus errichtet ist und welche 150 — 200 Menschen fassen. Bennett sah bei ihnen eins, das 96 F. in der Lange hatte. Gewöhnlich werden diese Boote auf den Fidschi-Inseln erbaut, da man aus den Freundschafts-Inseln kein dazu geeignetes Holz findet. Auch lieben die Insulaner Tanz und Gesang und besitzen musikalische Instrumente, von welchen das Fan- ghu Fang hu eine Art Flöte ist, die mit den Nasenlöchern geblasen wird und die Nasa einer Trommel ähnlich ist. Die Schiffer- oder Navigators-Inseln. Diese Inseln machen von der runden Gestalt, welche die Inseln des äußern Gürtels chacakterisiren, eine Ausnahme, sind lang gedehnt und liegen in einer Reihe neben einander. Sie sind wahrscheinlich die nämlichen Inseln, welche der Holländer Roggeween 1722 entdeckte und sie Baum an ns-Inseln nannte. Indessen eignete sich der Franzose Bougainville, welcher 1766 bei ihnen vorbei- segelte, ihre Entdeckung zu und gab ihnen den Namen, den sie bis jetzt behalten haben, wegen der guten Fahrzeuge, die ihre Bewohner hatten, und der vorzüglichen Geschicklichkeit, mit welcher sie dieselben regierten. Nach diesem besuchte sie der unglückliche la Perouse, der auf einer derselben einen Theil seiner Mannschaft verlor. 1824 wurden sie von Kotzebue besucht, der die bis dahin unvollkommene Aufnahme derselben vollendete und in seiner Reisebeschreibung einige Nachrichten von ihnen mittheilt. Gegenwärtig befinden sich auch auf einigen dieser Inseln Englische Missionäre, welche auch hier das Christenthum zu verbreiten suchen.
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