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1. Bd. 3 - S. 582

1838 - Eisleben : Reichardt
582 k Australie n. Alle diese Inseln, welche unter die hohen gehören, sind höchst fruchtbar und ungemein stark bevölkert, und gewähren den schönsten Anblick, den man sehen kann. Von den Bergen, die sich meistens in dem Mittelpunkte zusammendrangen, senkt sich das Land allmäh- lig in sanften Terrassen bis zum Gestade herab; kleine Bache und Flüsse zeigen sich als schmale Silberstreifen zwischen den schönsten Bäumen der Tropenwelt; allenthalben wechseln Baumgruppen, grüne Plätze und Wohnungen mit einander ab, welche letztere fast alle un- ter dem Schatten hoher Brodfruchtbäume stehen. Kohebue nennt die- se Inseln die schönsten in der ganzen Südsee. Insbesondere sagt er von einer der größten derselben, welche Ojalava heißt, daß sie in Ansehung ihres freundlichen Anblicks alle, die ec gesehen habe, über- tresse und daß sogar das berühmte Tahiti in dieser Hinsicht zurück stehe. Eben so schön fast als Ojalava ist Pola, die größte und höchste dieser Inseln. Sie hat ein majestätisches Ansehen, besteht aus einem großen, hohen, oben rund geformten Berge, der mit dem Mauna Roa aus der Sandwichs-Jnsel Owaihi (s. unten) eine auffal- lende Aehnlichkcit zeigt, zwar nicht so hoch als jener ist, aber dem Pik von Teneriffa den Rang streitig machen kann. Die üppigste Vege- tation erstreckt sich auch hier bis auf den höchsten Punkt des Berges. Vom Ufer des Meeres bis zu einer beträchtlichen Höhe bietet diese Insel rund herum ein reizendes Amphitheater von Dörfern und Pflan- zungen dar. Auch die dritte große Insel Ma-una ist nicht min- der von der Natur höchst reich ausgestattet, und la Perouse erschöpft sich in dem Lobe derselben. Doch erfuhr er auf dieser Insel einen heimtückischen Ueberfall seiner Mannschaft von Seiten der Insulaner, die auch Kotzebue eins der rohesten und wildesten Völker nennt, das man in der Südsee an- treffen könne. Der Kapitän Langle, Befehlshaber des zweiten Schif- fes unter la Perouse, war mit noch 15 andern Personen von den beiden Schiffen ans Land gegangen. Allein die Bewohner dieser In- sel, die von ihnen mit Geschenken überhäuft worden waren, griffen sie unvermuthet an und ermordeten sie sämmtlich; ja in der Freude über ihre That ergötzten sie sich noch an der Verstümmelung der geplün- derten Leichname. Die Bai, wo dieses schauerliche Ereigniß Statt fand, hat davon den Namen Massacre-Bai erhalten. Kotzebue fuhr wahrend feines Besuchs der Schifferinseln, in diese Bai hinein, wo das Land einen sehr freundlichen Anblick gewahrte und in der üppigsten Vegetation prangte, aber nichts verrieth, daß die Insel be- wohnt sey, was Kotzebue um so auffallender war, da la Perouse's Schiffe hier, so bald die Einwohner sie bemerkt hatten, von mehreren hundert Kanots umgeben wurden. Doch nach einiger Zeit sah Kotze- bue ein kleines Kanot sich ihm nähern und bald war sein Schiff von einer Menge Kanots umgeben. Anfangs schienen die Iniulaner furchtsam zu seyn, allein nach und nach wurden sie so unverschämt
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