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1. Bd. 3 - S. 625

1838 - Eisleben : Reichardt
Sandwich-Inseln. 625 Missionare, dem Christenthum allgemeinen Eingang in das wirkliche Leben zu verschaffen, theils erschweren, theils vereiteln, und von Sei- ten dieser Menschen rühren auch die meisten Vorwürfe gegen die Missionare her, da diese mit allen Kräften der Unsittlichkeit der Ein- gebornen entgegen arbeiten und so oft den ansässigen verdorbenen Frem- den in Befriedigung ihrer zügellosen Begierden hinderlich sind. Owaihi oder Hawaii, die größte Insel des Sandwich-Ar- chipels, hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks, fast 64 M. im Umfange und einen Flächeninhalt von 1.90 bis 200 fi>M. Sie ist die südlichste und östlichste der Gruppe und wegen ihrer hohen Lage gewöhnlich die erste, die von den Schiffen erblickt wird. Das Innere derselben steigt von fruchtbaren und dürren Höhen bis zu einem an- sehnlichen Gebirge auf, dessen erhabene Gipfel oft im Schneeglanze erscheinen. Das Gebirge erhebt sich nicht gleich dem Pick von Tene- riffa oder wie die Berge von den andern hohen Inseln der Südsee als Obelisken oder Spitzsaulen in die Wolken, sondern steigt terras- senartig und größtentheils ununterbrochen vom Seegestade bis zum lustigen Gipfel des Mauna Roa auf. Der Anblick von Owaihi ist weniger malerisch und romantisch als der von Tahiti, aber größer und erhabener. Wenn man sich der Insel nähert, so sieht man das Haupt des Mauna Roa über den Wolken, die gewöhnlich den Horizont be- decken, gleich einer mächtigen silbernen Kuppel eines mächtigen Tem- pels hervorragen, deren Gewölbe durch den Schnee wie mit einem weißen Teppich bedeckt ist, der weiter hinab immer dünner wird und sich endlich wie ein feines, durchsichtiges Gewebe auf den nackten Felsen verliert. Um den Saum dieser weißen Bedeckung zieht sich ein schwarzbrauner Grund, der das Ansehn von Unfruchtbarkeit hat. Weiter hinab färbt allmählig immer mehr ein liebliches Grün das Land bis zur Seeküste, die malerisch mit Waldungen besetzt ist. Diese bestehen größtentheils aus Kokospalmen und andern tropischen Bau- men, unter deren Schatten die Wohnungen hervorsehen. Der größte Theil des kulturfahigen Landes liegt an der Küste, längs welcher die Städte und Dörfer der Eingebornen sich erstrecken. Die 3 höchsten Berge der Insel sind der Mauna Roa, der sich südwärts im Innern derselben erhebt und alle andern Gebirge überragt, der Koa nimmt mit seiner zackigen Spitze dm Norden ein; der Wororai oder Huararai, ein vulkanischer Pik, erhebt sich auf der Westküste. Der Fuß dieser Berge ist bis auf wenige Meilen von der Küste mit Baumen be- deckt; höher hinauf sind ihre Abhange mit Gebüschen, Farrnkrautern und Alpenpflanzen bewachsen; ihre Gipfel aber sind von Lava gebil- det, die zum Theil verwittert, aber völlig kahl ist. Das weite Thal zwischen diesen genannten drei Bergen ist fast noch völlig unbekannt. Kein Weg durch dasselbe verbindet das östliche und westliche Gestade, aber Eipgeborne, die in diese Wildniß eingedrungen sind, sagen aus, Caanadich'ä Hülfsbuch. Hs. Band. 40
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