1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Natur des Landes.
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vischen Halbinsel, Schweden, „Sverige". Denn sie bildet
das allmähliche Stufen land des Skandinavischen Ge-
birges zum Bottnischen Meerbusen der Ostsee, und das
südliche Drittel ist nur Hügelland und selbst Tiefland.
Stellt sich Norwegen als der Steilabfall des Hochlandes
dar mit furchtbar rauher, wilder, riesenhafter Natur: so
geht Schweden terrassenweise von dem öden und schreck-
haften Gebirge in ein sanfteres Land über, wohl noch
mit rauhen Gegenden, aber dock viel mehr mit lieblichen
Landschaften, größeren Kulturgebieten und weit mehr Be-
wohnung. Je weiter man nach Süden kommt, um so
niedriger werden die Hügel, bis es in seinen beiden Süd-
provinzen, Svealand und Göthaland, und besonders
in seiner Südspitze, in Schonen, dem gegenüberliegenden
Deutschland mit seiner Seenplatte ähnlich wird.
Hier ist das Grundgebirge (Granit) von kalkreichen
Flözgebilden bedeckt, daher herrscht da ein unmuthiger
Wechsel der Oberfläche. Bewaldete Hügel mit schönen
Buchen und Eichen, Landseen zwischen liebliche Buchten
gebettet, Felder und Wiesen, auf einer freien Anhöhe mit
weiter Aussicht, die braunrothen, hölzernen, rasenbedeckten
Wohnhäuser, dann ein freundliches Flußthal, mit einem
Male ein Felsengehügel, durch das der Fluß in einer fast
wilden Schlucht, und plötzlich mit einem großartigen Was-
serfall, hindurchbricht, dann wieder eine etwas öde Gegend,
mit zahllosen Granittrümmern übersäet — das ist das Bild
von Süd-Schweden. Denn ein bezeichnender Unterschied
zwischen Schweden und andern Hügelländern ist einmal
die außerordentliche Menge der von Fels und Rohr um-
gebenen stillen Seen, darunter mehrere von bedeutender
Größe, wie der Wenernsee (20 M. lang, 100 Qm.
groß), der Wetternsee (15 M. l., 35 Qm. gr.), der
Hjelmaren (6 M. l., 9 Qm. gr., der kleinste davon,
wie der Bodensee), der Mälarnsee (12 M. l., 25 Qm.
gr., mit 1300 Holmen sjnsel»), voll Bauernhöfe, Schlösser
und Landhäuser, und mit höchst malerischen Usern, durch
Nebensecn in das Stockholmer Haff übergehend); und dann