1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Griechen land.
Herstellung des byzantinischen Reichs unter griechi-
schem Scepter.
Gr. hat auf seinen drei Gebieten — Festland (Liva-
dien), Morea und den Inseln —, zus. 950 Q.m.
1.350.000 E., worunter 250,000 Albanesen (im N.w.
und bis in die Mitte, auch auf einigen Inseln rc.),
30.000 Armenier, dann Wlachen, Bulgaren rc. Die ge-
setzgebende Gewalt ruht seit 1864 in Einer Ständekammer.
Die zahlreiche Geistlichkeit, reich an Landbesitz und in
großer Achtung, bildet eine Nationalkirche, der in Zukunft
auch der König angehören muß, unter einem „heiligen
Rath;" Klöster noch 132. Missionen suchten das erstor-
bene Christenthum zu beleben, fanden aber von Seiten
der Geistlichkeit großen Widerstand; dagegen bat sich das
literarische Interesse sehr gehoben und die Sprache wird
ungemein ausgebildet, nach alten Vorbildern. — Die
Inseln sind dem Festlande weit vorangeschritten, als
Hauptsitz der mächtig aufstrebenden Schifffahrt und
des noch am meisten blühenden Handels. Handelsflotte
4528 Seeschiffe mit 280,000 Tonnen; Flagge hellblau
und weiß. Ausfuhr: Rosinen, und Korinthen, Cocons,
Feigen, Oliven, Tabak, Weine (süßen Malvasier rc., be-
sonders von den Inseln, auch bittere). Aber die Einfuhr
von Waizen (! aus Odessa), Eisen und Fabrikaten bei
der geringen eigenen Industrie, beträgt fast das Dopvelte
(etwa 54 Mill. Fr. gegen 29 Mill. Ausfuhr). Fischerei
bedeutend. Der Landhandel leidet durch völligen Man-
gel an Straßen; Land- und Seeräuberei gilt noch nicht
für schändlich. — Staatsausgaben ungef. 28 Mill. Fr.;
Staatsschulden wohl 250 Mill. (statt der 25 kr. gel-
tenden Drachme ist nun der Franke eingeführt). Stehen-
des Heer von 11,400 Mann; aber nur 36 Kriegsschiffe
mit 136 Geschützen.
§ 452. 1) In Livadien (280 Q..M. mit 325,000
E.): Hauptstadt Atben (Athinä), auf der südöstl. Halb-
insel, 1 M. vom Meer, in jetzt öder Küstenebene am
Fuße eines 180' h. Felsberges (der Akropolis), zwischen