1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
- Autor: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Japan.
429
tur, guter Kultur, und 200,000 E., Nachkommen von
Chinesen und Japanern, bilden gleichfalls ein eigenes an
China und Japan tributpflichtiges Reich.
Xix. Japan (Dschapan).
§ 531. Japan, (Nippon, Land des Aufgangs, chin.
Dschipa», daher Zipangu der Entdecker), bildet Groß-
britannien ähnlich ein großes Juselreich auf der äußersten
Grenze des Welttheils, zwischen einem Binnenmeere und
dem großen Weltmeer mit 7400 Q.m. Ein Archipel
hoher vulkanischer Inseln liegt in einem N.südbogen
durch schwierige Meere geschützt, zwischen den Lieukhien
und der russischen Insel Karafto. Die Japaner jedoch,
ursprünglich ein Fischervolk, bildeten sich frühe zu See-
leuten, und fuhren, Handel treibend und durch Kriegs-
schiffe geschützt, bis Bengalen und durch die Behrings-
straße; auch ließe» sie die Portugiesen seit 1545 Handel
treiben, und das Christenthum verbreiten, bis ihr Stolz
den japanischen zu Verfolgungen reizte. Neben der ur-
sprünglichen Sintureligion hatte man seit 525 dem Bud-
dhismus und allen chines. Glaubens- und Denkformen
den Zugang gestattet. Nun aber erfolgte bis 1638 die
blutige Ausrottung aller Christen und völlige Absperrling
gegen Fremde. Nur die Holländer (wiewohl wegen ihrer
Eigennützigkeit verachtet), und die Chinesen wurden unter
entehrenden Beschränkungen zugelassen. So blieb es,
bis die neue Zeit auch hier 1854 durch eine amerikani-
sche Flotte die Fesseln sprengte, und Europa sogar japa-
nische Gesandte von Hauptstadt zu Hauptstadt reisen sah.
Die 35—38 Mill. Japaner, vielleicht eine Mischung
von Ainos (§ 512*) und Mongolen sind das civilisirteste,
verständigste, unternehmendste, rührigste Volk Asiens, das
*) Man hält sie für sprachverwandt mit den Tschuktschen und
Eskimo.