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1858 -
Leipzig
: Spamer
- Autor: ,
- Hrsg.: Wenzig, Josef, Vogel, Carl, Körner, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Steinkohlenlager.
50 Millionen Centner. Auch im neogroder Comitat, in Syrmien und unter den
Ausläufern des Fruschka Gora stehen reiche Braunkohlengruben.
Weniger bekannt als sein Tabak und Wein, sind Ungarns Steinkohlen,
wie denn überhaupt Ungarn vor einem Jahrtausend bergmännisch viel mehr
ausgebeutet zu sein scheint, da man in den alten Goldgruben von Gyvgy und
Vöröspatak römische Wachstafeln fand, und eifrig betriebener Steinbrüche in
Legenden aus der römischen Kaiserzeit gedacht wird. Von den Steinkohlen und
ihrer Anwendung hatten die Römer freilich keine Ahnung; erst in neuester Zeit
haben Untersuchungen ergeben, daß sich längs der Karpaten Steinkohlenftötze
finden, die indessen nur von geringer Mächtigkeit zu sein scheinen. Solche Flötze
stehen an der Tatra entlang bei Kaproneza, Sevar, Felsöbanya, bei Iglo und'
Porratsch in der Zips. Auch entdeckte man im Banate und zwar im südöstlichen
Kraschoer Comitat bei Orawitza ein Flötz von 6 Meilen Länge. Am mächtigsten
tritt es bei Bortut auf. Indessen liefert Gerlics die beste Kohle. Zwischen Donau
und Drave ziehen sich die Baranyaer Kohsenfelder 6—8 Meilen weit hin und gehen
im Tolnaer Comitate in Braunkohle über. Die malerischen Hügel Mctschek bei
Fünfkirchen tragen in ihren Ausläufern schönen weißen Wein, bergen aber in
ihrem Schooße zugleich Steinkohlen, und bei Siklos findet man im harsanyer
Berge vorsündstuthliche Vögel. Auch bei Ofen benutzt man zu Vörösvar eine
Steinkohlengrube, wie denn in jenen Gegenden oft unter Sandstein oder zwischen
Schichten von Grünstein und Schiefer Steinkohlen stehen. Welchen Einfluß
diese Steinkohlenlager dereinst auf Ungarns industrielle Entwickelung haben
werden, läßt sich wol ahnen, aber nicht voraussagen.
Tokai.
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