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1. Vaterländische Bilder aus Ungarn und Siebenbürgen - S. 125

1858 - Leipzig : Spamer
Die Karpaten. 125 Bergkuppen (Praschiwa 4100 Fuß, der große Gabeleez mit dem Dumbiaz 6440 Fuß und Kralowa Hola 5870 Fuß) und kalten Thälern sich ausbreitet. „Der höchste Punkt, der weit ins Land ragende Königsrücken, hat eine scharf gezeichnete Kegelform und bietet, da er alle Gipfel seiner Kette um 1000 Fuß überragt, einen großartigen Anblick dar. Auf seinem Scheitel tragt er würzige Kräuter, und sein südlicher Abhang, gegen Stürme durch den doppelten Bergwall geschützt und von unzähligen Gebirgsbächen bewässert, ist mild und lieblich und gehört trotz seiner hohen Lage von 1500 Fuß zu den anmuthigsten Gegenden der Kar- paten." (Becker.) Zwischen Gran und Eipel ziehen sich die weiden - und waldreichen Berg- züge der Ostrowskv Gruppe hin, deren vulkanische Gesteine ein gold- und sil- berreiches Hochland bilden, auf welcher Schemnitz 1800 Fuß, der Paradiesbcrg daneben 3000 Fuß, der Ostrowsky - Rücken bis 4000 Fuß hoch liegen. Dagegen laufen die karpatischcn Vorgebirge mit der hohen und niedrigen Tatra parallel 33 Meilen weiter, strotzend von Fruchtbarkeit und Anmuth. So erscheinen als malerische Bergmassen zwischen Eipel, Sajo und Donau die basaltische Karancs und die Cserhatgruppe bis Waitzen, weiter bis zu den westlichen Theißzuflüsscn die 1500 Fuß hohe dichtbewaldete Matra mit ihren ausgebrannten Vulkanen, ver- schütteten Kratern, schlanken Kegelbergen (Dasko 2800 Fuß) und schroff aufstei- genden Kraterwänden. Von Eperies in gerader Linie südlich bis Tokay breitet die Hegyallyagruppe zwischen Tarcza und Bodrogh ihre weinbedeckten Hügel und kaum 1500 Fuß hohen Gipfel aus. Besonders reich an Weinbergen sind die Strecken von Kaschau bis Tokay, und die besten Sorten wachsen zwischen Patak und Tokay. Pässe führen nach allen Seiten hin aus den verschiedenen Hochthälern in Nachbarthäler. Die malerischen Berggruppen um dies Gran-, Eipel-und Sajothal herum nennt man auch das Erzgebirge, da es an edlen Metallen reicher ist als je ein andres Land in Europa, während die vulkanischen von der Gran- mündung bis zum Hernad kostbare Trauben tragen und die angrenzenden Ebenen Weizen, Melonen und Viehherden ernähren. In Terrassen steigen alle diese von . Osten nach Westen streichenden Bergzüge nach und nach zu den Hochkarpaten empor, die auf der Liptauer und Kesmarker Hochebene stehen. Breite Längenfur- chen scheiden mit lieblichen, reichgesegneten Thälern die Hauptgruppen der erz- und weinspendenden Berge und vereinigen Naturschönheitcn aller Art mit den edelsten Erzeugnissen der Mineralien, Pflanzen und Feldfrüchte. Kein Land in der Welt vereinigt so viel Vorzüge aus so engem Raume wie Oberungarn um die Gran herum. Daher sagt auch der lateinische Spruch: belix ergo Hungaria, Cui dona data sunt vana. Die Sandsteine und Granite der ungarischen Gebirge sind reich an jenen seltsamen Gestalten, welche diese Blöcke und Klippen durch Verwitterung und Auswaschungen erhalten und die in phantastische Figuren umgewandelt werden. Im Lande wohl bekannt sind die wild durcheinander geworfenen Porphyrfelsen des Steinmeeres bei Vihnve im Comitat Bars. Interessanter indessen sind die vul-
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