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1. Vaterländische Bilder aus Ungarn und Siebenbürgen - S. 36

1858 - Leipzig : Spamer
36 Steinsalz - und Goldgewinnung. und Brechstange wie ein weicher Bruchstein ausgehauen werden kann. Bei Salz- burg nächst Hermannstadt, Torda, Kolos u. ein. a. O. sollen schon die Römer Salzgruben bearbeitet haben, indem sich hier alte trichterförmige Pingen in den Salzstock eingehauen finden, welche jetzt mit Wasser gefüllt, eine meist gesättige zu heilkräftigen Bädern und für das Vieh benutzte Soole enthalten. Aus engen Treppen steigt man in die jetzt noch gangbaren Gruben hinein; weiter unten werden die Treppen breiter und bequemer und man tritt in eine domartige Aus- wölbung, in der das Steinsalz ausgehauen oder in Blöcken gesprengt wird. Das bedeutendste Salzbergwerk befindet sich bei Maros Ujvar und besteht aus drei großen unterirdischen Gemächern, zu denen man aufleitern hinabsteigt. Groß- artig ist der Eindruck, den die erste Halle macht/welche 270 Fuß lang, 180 Fuß breit und 480 Fuß hoch ist. Beim Dämmerschein der Grubenlichter steigen die Wände in finstrer Erhabenheit zu dem dunkeln Gewölbe empor, doch blitzen und blinken allerort die krystallinischen Flächen des massiven meist rein weißen Salzstok- kes, je nachdem der Lichtstrahl sie streift. Gegenüber aber wölbt sich ein ungeheures Portal, welches fast bis zur Decke steigt und den Eingang zur zweiten Halle bil- det. Sieh, jetzt flammt eine bengalische Flamme empor! Im Nu steht das Rie- sengewölbe in helles Licht gekleidet und wie Millionen Edelsteine blinkend da in mährchenhafter Wunderbarkeit, denn es scheint aus polirtem, grau geadertem, wei- ßem Marmor zu bestehen, auf dem sich dunklere Farben in breiten Linien hinschlän- geln. Ringsum aber tönt es dumpf wieder von den Hammerschlägen der zahl- reichen Arbeiter, welche mit scharfen Hämmern Blöcke von l Fuß Durchmesser und etwa 60 Pfund Schwere losbrechen. Nachdem ein Arbeiter einen solchen Block an den Seiten zugehauen hat, ruft er ein paar Kameraden herbei, die ihm beistehen, denselben aus der Unterseite zu lösen, indem sie nach dem Takte und mit großer Kraft mit schweren Hämmern aus die Oberfläche des Blockes schlagen. Hat man diesen Arbeiten zugesehn, so schaut man auch wohl durch ein Loch am Boden der Halle, durch welches hindurch man in die zweite Halle sieht, wo schwacher Hammerschlag herauftönt und dunkle Gestalten zwischen den zahllosen Lichtern der Arbeiter sich bewegen. Was beim Sprengen der Blöcke abfällt, das Staubsalz, wird weggeworfen, und doch gewinnt die Regierung jährlich gegen 800,000 Centner aus diesen Gruben. Der Goldminen und Goldwäschereien giebt cs viele in Siebenbürgen, die meisten im westlichen Theile des Landes. Bei Verespatak ist die Csetatie Mike wie eine-Honigscheibe durchlöchert, da lauter einzelne Gänge den Goldadern fol- gen, die das Gebirge in verschiedenen Richtungen durchziehen. Da aber das ganze Gestein goldhaltig ist, weil das Gold in Blättchen, Flittern oder Körnern, mit- unter auch in Klumpen, eingemengt erscheint, so bricht der Bergmann den ganzen Stein und schafft ihn auf die Pochmühle, wo er zerkleinert wird. Hier finden sich aus uralten Zeiten Gänge, in denen der Bergmann aus dem Bauche liegend arbei- ten mußte; aber auch prachtvolle geräumige Stollen aus den Römerzeiten. Gegen- wärtig bearbeiten meist arme Bauern die Gänge, indem sie das Gestein brechen, es der Pochmühle zutragen, um es zerstampfen zu lassen, sodann auf einem
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